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Budapest noir. Vilmos Kondor und seine Budapester Krimi-Reihe

Posted on 9. August 2011 by Sebastian Garthoff
Mit der Figur des ungarisch-amerikanischen Journalisten führte der Autor Vilmos Kondor eine neue Figur auf die literarische Bühne Ungarns ein und hob als Debütant ein eigenes Genre aus der Taufe: den ungarischen Krimi noir. Das eigene Gesicht behält Kondor indes im Dunkeln.

Jede Stadt hat ihre Topographie des Grauens. Jede Stadt produziert ihre Topographie des Verbrechens. Im sündhaften Budapest der späten 1930-er Jahre ermittelt der Polizeireporter Zsigmond Gordon im Umfeld von Prostitution, Bestechung, Verschwörung, Intrige und Mord. Mit der Figur des ungarisch-amerikanischen Journalisten führte der Autor Vilmos Kondor eine neue Figur auf der literarischen Bühne Ungarns ein und hob als Debütant ein eigenes Genre aus der Taufe: den ungarischen ›Krimi noir‹ in der Tradition Raymond Chandlers und Dashiell Hammetts.

Nach dem Erscheinen seines Debütromans Budapest noir 2008, der in Deutschland unter dem lustlosen und nichts sagenden Titel Der leise Tod bei Knaur erschien, überschlugen sich die ungarischen Literaturkritiker vor Begeisterung. „Die Suche nach dem ungarischen Kriminalthriller ist zu Ende: Vilmos Kondors Novelle ist ein Thriller im Geiste Chandlers und Hammetts, aber mit ungarischen Charakteren in der ungarischen Hauptstadt in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg“, jubiliert Peter I. Rácz in der intellektuellen Zeitschrift Élet és Irodalom (Leben und Literatur). Die Lobeshymnen steigerten sich noch mit den beiden  Nachfolgewerken Bűnös Budapest 2009 (Sündiges Budapest) und A budapesti kém 2010 (Der Budapester Spion).

Dabei stand laut Vilmos Kondor nicht das Genre im Vordergrund, sondern die Geschichte. „Ich hatte eine Geschichte über ein verstorbenes Dienstmädchen, einen Journalisten und einen Polizisten und diese Geschichte wollte ich erzählen.“ Da eine ungarische Krimitradition nicht existierte, hatte Kondor bei der Ausführung seiner Werke freie Hand. So führt Kondor seinen Helden durch ein dekadentes Ungarn, das mitsamt dem Rest Europas langsam in den Abgrund taumelt. Zentraler Handlungsort ist die ungarische Hauptstadt am Vorabend und während des Zweiten Weltkrieges.

Dabei wird Fiktion mit historischen Ereignissen und einem realistischen Bild der Stadt am Ende der 1930-er Jahre verknüpft. Schauplätze sind die Eckpunkte des historischen Budapests, die Atmosphäre der Bücher ist die der engen, düsteren Gassen des jüdischen Viertels, der Bordelle, der verruchten Kellerkneipen und der verrauchten Redaktionsstuben und Kaffeehäuser, in denen sich die Intellektuellen der damaligen Zeit zwischen starken Getränken und noch stärkeren Zigaretten in den Rausch diskutierten oder einfach nur in Gesellschaft ihrem Weltschmerz frönten.

Vilmos Kondor hat die literarische Bühne Ungarns erst im besten Mannesalter betreten. Der 1954 geborene Autor studierte im südungarischen Szeged und an der Pariser Sorbonne. Heute arbeitet er als Mathematik- und Physiklehrer an einem westungarischen Gymnasium und lebt mit Frau, Zwillingstöchtern und seinen beiden Hunden in einem kleinen Dorf nahe Sopron. Doch es gibt noch einen anderen Vilmos Kondor, einen Kondor, den niemand kennt. Denn Vilmos Kondor existiert nicht. Wer sich hinter dem Synonym und dem spießbürgerlichen Lebenslauf verbirgt, wissen nur wenige. „Ihm ist sehr wichtig, seine Anonymität zu schützen“, sagt eine Journalistin, die ihn kennt. Interviews gibt er nur per E-Mail.

In ihnen gibt er nicht viel über sich selbst preis, nennt aber immerhin seine literarischen Vorbilder: Jim Thompson, Charles Willeford, Dashiell Hammett. Doch zeigen möchte er mehr, als nur den hard-boiled Krimi noir in seiner ungarischen Variante. Kondor lässt die Horthy-Ära der Zwischenkriegszeit wieder auferstehen, die ihm als die Vergangenheit eines anderen Landes und nicht des eigenen erscheint. „Wir haben nicht nur eine gemeinsame Vergangenheit, sondern auch eine gemeinsame Gegenwart. Wir haben uns kein bisschen verändert und das kann man durchaus positiv verstehen – aber auch pejorativ. Es kommt sicher die Zeit, in der wir dieser Periode gegenüberstehen werden, in der Geschichtsschreibung oder auf der persönlichen und kollektiven Ebene und bis dahin möchte ich zeigen: dieses waren/sind wir auch.“

Der Fall einer jungen Frau, die Sex verkauft hatte und zu Tode geprügelt wurde, führt in Kondors Debütroman Budapest noir zurück in eben jenes Budapest am Vorabend des Krieges und den Journalisten Zsigmond Gordon in hohe und höchste Kreise. Kondor lässt seinen Protagonisten auf dem Weg zu Gesprächen oder Treffen durch Budapest laufen oder mit der Straßenbahn fahren und nutzt das, um viele Namen von lokalen Straßen zu zitieren – jedoch nicht immer korrekt, wie sich später herausstellte. Gordon stößt auf verführerische Femmes fatales und auf Widerstände, die jedoch nicht größer sind als die, die man aus anderen zeitgenössischen Krimis kennt, in denen Ermittler gegen den Willen ihrer Vorgesetzten einem Fall auf der Spur sind.

Kondor – mit den Augen seines Protagonisten – kommentiert die aktuelle politische Situation kaum, sondern überlässt dies dem Leser. Seine Charaktere denken nie, sondern agieren: Die Figuren erlangen nicht durch innere Monologe, sondern durch ihre Handlungen Profil – so auch historische Persönlichkeiten, wie etwa namhafte zeitgenössische Journalisten, Polizeibeamte oder Detektive. Kondor überlässt es nicht dem Zufall, dem Geist der 1930-er Jahre nachzuspüren. Er hat alte Stadtpläne, Fahrpläne, Detektivreporte und Groschenromane gewälzt, sich zudem von den bekannten ungarischen Zeithistorikern Krisztián Ungváry und Ignác Romsics beeinflussen lassen.

Für Vilmos Kondor ist die Zwischenkriegszeit eine fesselnde Periode, die ihn mit all ihrer Schönheit und all ihrem Dreck fasziniert, mit ihrer weltstädtischen Betriebsamkeit und ihren balkanischen Widersprüchen, eine Zeit des weißen Terrors, der Despotie, der Repression, halbfaschistischer, antidemokratischer Staatsordnung, reaktionärer Aristokratie und Geistlichkeit. „Die Horthy-Zeit war eine Periode voller Widersprüche, wie auch unsere Gegenwart. Während ich Krimis schreibe, beschäftige ich mich deshalb offen mit der Sünde, den Verbrechern, den Methoden und in diesem Sinne allgemein mit den Schattenseiten des Lebens.“ Und der Moloch, in dem sich all dies kanalisiert, ist eine Stadt namens Budapest.

Im zeitgenössischen Krimi geht es immer seltener um die Stadt an sich: Es geht um die eine Stadt und den Mikrokosmos, der sich in ihr entfaltet. Ja, Ungarn ist nicht Amerika und Budapest ist nicht Chicago oder San Francisco. Doch Ungarn hat seine eigenen Köpfe. Seine Schicksale. Seine Kriminalität. Und das zieht: Bei einer Wahl zu den 50 besten ungarischen Büchern in der ersten Dekade der Nullerjahre landete Budapest noir auf dem 25. Platz. Kondor unterschrieb zudem einen Vertrag mit dem Filmstudio Szupermodern, das den Roman als europäische Koproduktion auf die Leinwand bringen will.

Derweil arbeitet der Autor am letzten Teil der Noir-Reihe. Der nächste Band, Budapest romokban („Budapest in Trümmern“) spielt im Jahr 1946, einer Zeit, in der Politik und Verbrechen Hand in Hand gehen. Er erschien Anfang Juni 2011. Mit dem Jahr 1956, dem Jahr des Ungarischen Volksaufstandes, schließt Kondor eine Reihe ab, mit der er die Literaturszene Ungarns schon jetzt um einen Klassiker erweitert hat. Nichts deutet darauf hin, dass er seine wahre Identität bis dahin preisgeben wird. Nichts zwingt ihn dazu. Nichts drängt ihn. „Ich bin nur für das verantwortlich, was ich schreibe, nicht für das, was andere lesen.“ Kondors Budapester Welten sind düster. Es ist nur sein Recht, auch das eigene Gesicht im Dunkeln zu halten.

Budapest noir. Vilmos Kondor und seine Budapester Krimi-Reihe - novinki
Redak­tion „novinki“

Hum­boldt-Uni­ver­sität zu Berlin
Sprach- und lite­ra­tur­wis­sen­schaft­liche Fakultät
Institut für Slawistik
Unter den Linden 6
10099 Berlin

Buda­pest noir. Vilmos Kondor und seine Buda­pester Krimi-Reihe

Jede Stadt hat ihre Topo­gra­phie des Grauens. Jede Stadt pro­du­ziert ihre Topo­gra­phie des Ver­bre­chens. Im sünd­haften Buda­pest der späten 1930-er Jahre ermit­telt der Poli­zei­re­porter Zsig­mond Gordon im Umfeld von Pro­sti­tu­tion, Bestechung, Ver­schwö­rung, Intrige und Mord. Mit der Figur des unga­risch-ame­ri­ka­ni­schen Jour­na­listen führte der Autor Vilmos Kondor eine neue Figur auf der lite­ra­ri­schen Bühne Ungarns ein und hob als Debü­tant ein eigenes Genre aus der Taufe: den unga­ri­schen ›Krimi noir‹ in der Tra­di­tion Ray­mond Chand­lers und Dashiell Hammetts.

Nach dem Erscheinen seines Debüt­ro­mans Buda­pest noir 2008, der in Deutsch­land unter dem lust­losen und nichts sagenden Titel Der leise Tod bei Knaur erschien, über­schlugen sich die unga­ri­schen Lite­ra­tur­kri­tiker vor Begeis­te­rung. „Die Suche nach dem unga­ri­schen Kri­mi­nal­thriller ist zu Ende: Vilmos Kon­dors Novelle ist ein Thriller im Geiste Chand­lers und Ham­metts, aber mit unga­ri­schen Cha­rak­teren in der unga­ri­schen Haupt­stadt in der Zeit vor dem Zweiten Welt­krieg“, jubi­liert Peter I. Rácz in der intel­lek­tu­ellen Zeit­schrift Élet és Iro­dalom (Leben und Lite­ratur). Die Lobes­hymnen stei­gerten sich noch mit den beiden  Nach­fol­ge­werken Bűnös Buda­pest 2009 (Sün­diges Buda­pest) und A buda­pesti kém 2010 (Der Buda­pester Spion).

Dabei stand laut Vilmos Kondor nicht das Genre im Vor­der­grund, son­dern die Geschichte. „Ich hatte eine Geschichte über ein ver­stor­benes Dienst­mäd­chen, einen Jour­na­listen und einen Poli­zisten und diese Geschichte wollte ich erzählen.“ Da eine unga­ri­sche Kri­mi­t­ra­di­tion nicht exis­tierte, hatte Kondor bei der Aus­füh­rung seiner Werke freie Hand. So führt Kondor seinen Helden durch ein deka­dentes Ungarn, das mit­samt dem Rest Europas langsam in den Abgrund tau­melt. Zen­traler Hand­lungsort ist die unga­ri­sche Haupt­stadt am Vor­abend und wäh­rend des Zweiten Weltkrieges.

Dabei wird Fik­tion mit his­to­ri­schen Ereig­nissen und einem rea­lis­ti­schen Bild der Stadt am Ende der 1930-er Jahre ver­knüpft. Schau­plätze sind die Eck­punkte des his­to­ri­schen Buda­pests, die Atmo­sphäre der Bücher ist die der engen, düs­teren Gassen des jüdi­schen Vier­tels, der Bor­delle, der ver­ruchten Kel­ler­kneipen und der ver­rauchten Redak­ti­ons­stuben und Kaf­fee­häuser, in denen sich die Intel­lek­tu­ellen der dama­ligen Zeit zwi­schen starken Getränken und noch stär­keren Ziga­retten in den Rausch dis­ku­tierten oder ein­fach nur in Gesell­schaft ihrem Welt­schmerz frönten.

Vilmos Kondor hat die lite­ra­ri­sche Bühne Ungarns erst im besten Man­nes­alter betreten. Der 1954 gebo­rene Autor stu­dierte im süd­un­ga­ri­schen Szeged und an der Pariser Sor­bonne. Heute arbeitet er als Mathe­matik- und Phy­sik­lehrer an einem west­un­ga­ri­schen Gym­na­sium und lebt mit Frau, Zwil­lings­töch­tern und seinen beiden Hunden in einem kleinen Dorf nahe Sopron. Doch es gibt noch einen anderen Vilmos Kondor, einen Kondor, den nie­mand kennt. Denn Vilmos Kondor exis­tiert nicht. Wer sich hinter dem Syn­onym und dem spieß­bür­ger­li­chen Lebens­lauf ver­birgt, wissen nur wenige. „Ihm ist sehr wichtig, seine Anony­mität zu schützen“, sagt eine Jour­na­listin, die ihn kennt. Inter­views gibt er nur per E‑Mail.

In ihnen gibt er nicht viel über sich selbst preis, nennt aber immerhin seine lite­ra­ri­schen Vor­bilder: Jim Thompson, Charles Wil­le­ford, Dashiell Ham­mett. Doch zeigen möchte er mehr, als nur den hard-boiled Krimi noir in seiner unga­ri­schen Vari­ante. Kondor lässt die Horthy-Ära der Zwi­schen­kriegs­zeit wieder auf­er­stehen, die ihm als die Ver­gan­gen­heit eines anderen Landes und nicht des eigenen erscheint. „Wir haben nicht nur eine gemein­same Ver­gan­gen­heit, son­dern auch eine gemein­same Gegen­wart. Wir haben uns kein biss­chen ver­än­dert und das kann man durchaus positiv ver­stehen – aber auch pejo­rativ. Es kommt sicher die Zeit, in der wir dieser Periode gegen­über­stehen werden, in der Geschichts­schrei­bung oder auf der per­sön­li­chen und kol­lek­tiven Ebene und bis dahin möchte ich zeigen: dieses waren/sind wir auch.“

Der Fall einer jungen Frau, die Sex ver­kauft hatte und zu Tode geprü­gelt wurde, führt in Kon­dors Debüt­roman Buda­pest noir zurück in eben jenes Buda­pest am Vor­abend des Krieges und den Jour­na­listen Zsig­mond Gordon in hohe und höchste Kreise. Kondor lässt seinen Prot­ago­nisten auf dem Weg zu Gesprä­chen oder Treffen durch Buda­pest laufen oder mit der Stra­ßen­bahn fahren und nutzt das, um viele Namen von lokalen Straßen zu zitieren – jedoch nicht immer kor­rekt, wie sich später her­aus­stellte. Gordon stößt auf ver­füh­re­ri­sche Femmes fatales und auf Wider­stände, die jedoch nicht größer sind als die, die man aus anderen zeit­ge­nös­si­schen Krimis kennt, in denen Ermittler gegen den Willen ihrer Vor­ge­setzten einem Fall auf der Spur sind.

Kondor – mit den Augen seines Prot­ago­nisten – kom­men­tiert die aktu­elle poli­ti­sche Situa­tion kaum, son­dern über­lässt dies dem Leser. Seine Cha­rak­tere denken nie, son­dern agieren: Die Figuren erlangen nicht durch innere Mono­loge, son­dern durch ihre Hand­lungen Profil – so auch his­to­ri­sche Per­sön­lich­keiten, wie etwa nam­hafte zeit­ge­nös­si­sche Jour­na­listen, Poli­zei­be­amte oder Detek­tive. Kondor über­lässt es nicht dem Zufall, dem Geist der 1930-er Jahre nach­zu­spüren. Er hat alte Stadt­pläne, Fahr­pläne, Detek­tiv­re­porte und Gro­schen­ro­mane gewälzt, sich zudem von den bekannten unga­ri­schen Zeit­his­to­ri­kern Krisz­tián Ungváry und Ignác Rom­sics beein­flussen lassen.

Für Vilmos Kondor ist die Zwi­schen­kriegs­zeit eine fes­selnde Periode, die ihn mit all ihrer Schön­heit und all ihrem Dreck fas­zi­niert, mit ihrer welt­städ­ti­schen Betrieb­sam­keit und ihren bal­ka­ni­schen Wider­sprü­chen, eine Zeit des weißen Ter­rors, der Des­potie, der Repres­sion, halb­fa­schis­ti­scher, anti­de­mo­kra­ti­scher Staats­ord­nung, reak­tio­närer Aris­to­kratie und Geist­lich­keit. „Die Horthy-Zeit war eine Periode voller Wider­sprüche, wie auch unsere Gegen­wart. Wäh­rend ich Krimis schreibe, beschäf­tige ich mich des­halb offen mit der Sünde, den Ver­bre­chern, den Methoden und in diesem Sinne all­ge­mein mit den Schat­ten­seiten des Lebens.“ Und der Moloch, in dem sich all dies kana­li­siert, ist eine Stadt namens Budapest.

Im zeit­ge­nös­si­schen Krimi geht es immer sel­tener um die Stadt an sich: Es geht um die eine Stadt und den Mikro­kosmos, der sich in ihr ent­faltet. Ja, Ungarn ist nicht Ame­rika und Buda­pest ist nicht Chi­cago oder San Fran­cisco. Doch Ungarn hat seine eigenen Köpfe. Seine Schick­sale. Seine Kri­mi­na­lität. Und das zieht: Bei einer Wahl zu den 50 besten unga­ri­schen Büchern in der ersten Dekade der Nuller­jahre lan­dete Buda­pest noir auf dem 25. Platz. Kondor unter­schrieb zudem einen Ver­trag mit dem Film­studio Szu­per­mo­dern, das den Roman als euro­päi­sche Kopro­duk­tion auf die Lein­wand bringen will.

Der­weil arbeitet der Autor am letzten Teil der Noir-Reihe. Der nächste Band, Buda­pest romokban („Buda­pest in Trüm­mern“) spielt im Jahr 1946, einer Zeit, in der Politik und Ver­bre­chen Hand in Hand gehen. Er erschien Anfang Juni 2011. Mit dem Jahr 1956, dem Jahr des Unga­ri­schen Volks­auf­standes, schließt Kondor eine Reihe ab, mit der er die Lite­ra­tur­szene Ungarns schon jetzt um einen Klas­siker erwei­tert hat. Nichts deutet darauf hin, dass er seine wahre Iden­tität bis dahin preis­geben wird. Nichts zwingt ihn dazu. Nichts drängt ihn. „Ich bin nur für das ver­ant­wort­lich, was ich schreibe, nicht für das, was andere lesen.“ Kon­dors Buda­pester Welten sind düster. Es ist nur sein Recht, auch das eigene Gesicht im Dun­keln zu halten.