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syg.ma ist eine mehrsprachige, selbstorganisierte, offene Online-Plattform, auf der Forscher*innen, Künstler*innen, Kleinverlage und aktivistische Gemeinschaften ihr eigenes Material veröffentlichen. syg.ma wurde 2014 in Moskau gegründet und ist heute nicht nur ein lebendiges Medium, sondern auch ein Archiv mit mehr als 25.000 Veröffentlichungen zu Philosophie, Kunst, Politik, Psychoanalyse und Film, darunter aktivistische Manifeste, akademische Aufsätze und Gedichtsammlungen. Die Website wird monatlich von 150.000 bis 250.000 Nutzern aus der ganzen Welt besucht.
Nach Beginn der vollumfänglichen Invasion Russlands in die Ukraine wurde das Hauptziel von syg.ma – eine Plattform zu sein, die verschiedene Gemeinschaften zusammenbringt – noch wichtiger: syg.ma nahm eine klare Antikriegshaltung ein und konzentrierte sich darauf, sein internationales Publikum zu erweitern, indem es seine sprachliche Präsenz auf der Plattform diversifizierte und künstlerische, kulturelle und aktivistische Communities aus der ganzen Welt, einschließlich der Ukraine, engagierte. In seinem Streben nach Horizontalität und einem ausgeprägten Plattformcharakter stellt syg.ma eine wertvolle Alternative sowohl zu kremlnahen als auch zu „unabhängigen“ liberalen Medien im russischsprachigen und internationalen Medienraum dar.
novinki veröffentlicht ein Interview mit Konstantin Korjagin, einem der Redakteure von syg.ma. Als Russland die Ukraine angriff, beschloss er, nicht nach Russland zurückzukehren, sondern in Berlin zu bleiben, und fand sich schließlich, wie ein Großteil der Redaktion, im Exil wieder. syg.ma steht mit (vor allem linken) Gemeinschaften und Autoren sowohl im Land des Aggressors als auch in der ganzen Welt in Verbindung – und strebt danach, eine Plattform zu sein, „auf der verschiedene aktivistische und ehrenamtliche Gemeinschaften sich gegenseitig lesen und kennenlernen, ihre Erfahrungen und Leserschaften untereinander austauschen“, auf der sich „aktivistische Texte und vertiefte Analysen und Recherchen gegenseitig ergänzen, indem sie tiefgehende Theorie und Praxis miteinander verbinden.“
novinki: Wann und in welchem Rahmen hast Du zum ersten Mal von syg.ma gehört? Seit wann bist Du Redaktionsmitglied und was ist Deine derzeitige Position im Team?
Konstantin Korjagin: Ich habe syg.ma in seinem Gründungsjahr 2014 kennengelernt. Ich erinnere mich, dass mir sehr gut gefiel, wie auf der Plattform tagebuchartige Notizen von mir unbekannten Autoren neben ernsthaften akademischen Aufsätzen von namhaften Philosophen, experimentelle Poesie neben großen Sonderprojekten wie dem „offiziellen Blog der Moskauer Biennale“ platziert waren. Für mich war dies ein sehr inspirierendes Beispiel für die horizontale Umverteilung von symbolischem Kapital und die Verschiebung etablierter Hierarchien. Durch die Lektüre von syg.ma war es möglich, das Leben der selbstorganisierten kulturellen Initiativen im russischsprachigen Raum zu verfolgen und sich über die Neuheiten unabhängiger Buchverlage auf dem Laufenden zu halten. Außerdem wurden viele Texte zur zeitgenössischen kontinentalen Philosophie und Psychoanalyse, womit ich mich damals stark beschäftigte, veröffentlicht.
Ich wurde im März 2018 Redaktionsmitglied, während ich an der Philosophischen Fakultät in St. Petersburg studierte. Ein Freund holte mich in die Redaktion. Seitdem bin ich einer der Redakteure/Kuratoren der Plattform und hauptsächlich dafür verantwortlich, Autor*innen, Texte und Themen zu finden, Communities einzuladen Teil der Plattform zu werden, mit ihnen zu kommunizieren. Hin und wieder verwalte ich auch die sozialen Medien.
novinki: Wie viele feste Redaktionsmitglieder gibt es derzeit, wo sind sie mittlerweile ansässig?
К. K.: Im Moment besteht syg.ma aus sechs Personen: drei Redakteur*innen, zwei Programmier*innen, ein Redaktionsleiter. Und wenn wir Geld haben, stellen wir eine*n SMM-Manager*in auf Honorarbasis ein. Wenn kein Geld da ist, betreiben die Redakteur*innen die sozialen Netzwerke selbst. Abgesehen von einer Person, die in Usbekistan geboren und aufgewachsen ist, sind die anderen Mitglieder der Redaktion in verschiedenen Regionen Russlands geboren und aufgewachsen. Nach Kriegsbeginn verließ jener Teil des Redaktionsteams, der noch in Russland war, das Land, weil er sich gegen den Krieg positionierte – und weil es einfach nicht sicher war, ein solches Projekt in Russland zu weiterzuführen. Jetzt sind wir über die ganze Welt verstreut: in Georgien, Armenien, Deutschland, den USA.
Zu unserem Ökosystem gehört auch das radio.syg.ma – mit Mixes, Veröffentlichungen und Live-Auftritten von experimentellen Musikern aus der ganzen Welt. Das Radio hat zwar seine eigene Redaktion, aber sein Weg, seine Positionierung und seine geografische Verortung sind ganz ähnlich wie unsere.
novinki: Das Gründungsjahr von syg.ma ist 2014. Fällt es zufällig mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine zusammen oder steht es möglicherweise in irgendeiner Verbindung dazu?
К. K.: Das ist ein Zufall.
„syg.ma ist eine selbstorganisierte Plattform,
die Autoren und Gemeinschaften platzieren ihre Texte
meist selbst auf unserer Plattform“
novinki: Eines der Ziele des Projekts ist es, alternative Kollektive und Gemeinschaften zu unterstützen – hauptsächlich in Russland, aber nicht nur. syg.ma wurde als „experimentelle“ Plattform konzipiert – ein neues, alternatives Medienprojekt, das es in der russischsprachigen Medienwelt bisher nicht gab. Bitte erzähl uns ein wenig über die Struktur und die Ziele der Plattform.
К. K.: Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass syg.ma eine selbstorganisierte Plattform ist. Die Autoren und Gemeinschaften platzieren ihre Texte meist selbst auf unserer Plattform und nutzen sie als ihre eigene Website und als Archiv, in dem ihre Texte gespeichert sind. So finden sich auf syg.ma heute Sammlungen von unabhängigen Buchverlagen, von künstlerischen und aktivistischen Gemeinschaften, von kulturellen Institutionen und einzelnen Autor*innen. Diese Texte werden von uns bewusst nicht redigiert. Die Aufgabe und Funktion der Redateur*innen der Plattform ist daher überwiegend kuratorisch und besteht in der Autor*innen- und Community-Suche und im Kommunizieren mit ihnen. Außerdem in der Auswahl der Texte, die auf syg.ma veröffentlicht werden: Wir wählen aus, welche Beiträge wir fördern und auf der Plattform sichtbarer machen (z.B. indem wir sie auf die Startseite stellen, sie in thematische Sammlungen aufnehmen und in sozialen Netzwerken posten) und welche nicht. Deshalb bezeichnen wir uns auch oft als eine „schwache Redaktion“.
Zudem haben wir Spezialprojekte, etwa den „Atlas“, bei dem wir und unsere Autor*innen über Grenzen und Identitäten nachdenken, oder „Taškent-Tiblisi“ über die Geschichte und Kultur Zentralasiens, für die wir über Budgets (meist Stipendien) verfügen und bei denen wir als vollwertiges Redaktionsteam fungieren: Wir denken uns im Voraus Themen aus, zahlen den Autoren Honorare, lesen und redigieren die Texte. Wir organisieren auch die Zusammenarbeit mit anderen Medien, z.B. haben wir eine eigene Sammlung russischer Übersetzungen ausgewählter Texte der Zeitschrift e-flux.
Unser ursprüngliches Ziel war es, einen Präzedenzfall einer selbstorganisierten Plattform zu schaffen, die sich selbst finanziert und gleichzeitig relativ populär ist, um auf diese Weise die Stimmen selbstorganisierter künstlerischer und kultureller Initiativen, unabhängiger Verlage, linker und feministischer politischer Bewegungen, dekolonialer Aktivist*innen, wissenschaftsnaher Autor*innen und Lyrik-Gemeinschaften zu stärken, indem wir ihnen Zugang zu den Publikumskreisen der jeweils anderen zu verschaffen. Wir wollten die Sichtbarkeit all derer erhöhen, die sich in den klassischen Medien, die in Russland vor dem Krieg entweder staatlich-konservativ oder oppositionell, aber rechtsliberal ausgerichtet waren, nicht wiederfanden. In diesem Sinne stellte und stellt syg.ma natürlich eine Alternative dar.
Es sollte verstanden werden, dass wir nie ein Nachrichtenmedium waren und auch in Zukunft nicht sein werden, ein Medium, wie es zum Beispiel DOXA in vielerlei Hinsicht geworden ist. Es kann also nicht gesagt werden, dass wir auf dem gleichen Feld wie diese „klassischen“ Medien gespielt und versucht haben, mit ihnen zu konkurrieren. Wir hatten schon immer einen anderen, experimentelleren, diskursiven und analytischen Schwerpunkt: Wir haben feministische Poesie, dekoloniale Studien, Tagebuchaufsätze, akademische Essays über Philosophie und Psychoanalyse, Kunstkritik, Philosophieübersetzungen und anderes veröffentlicht.
novinki: syg.ma bietet nicht nur einzelnen Autor:innen, sondern auch Kollektiven eine Plattform. Dies wurde auch nach Februar 2022 deutlich, als verschiedene Positionen und Manifeste gegen den Krieg auf syg.ma erschienen. Wie hat syg.ma auf die russische Invasion in die Ukraine reagiert, welche Materialien sind seither erschienen? Kann syg.ma eine Plattform für eine kritische Reflexion des Krieges und für Antikriegsprotest innerhalb (und außerhalb) des „Aggressorlandes“ werden?
К. K: Als der Krieg begann, stellten wir unsere Arbeit für einen Monat ein, da wir keine Möglichkeit sahen, in einem solchen Moment Inhalte über Kultur zu veröffentlichen. Als dann klar wurde, dass der Krieg nicht enden würde, und andere oppositionelle Medien in Russland blockiert wurden, beschlossen wir, dass es sehr wichtig war, unsere Arbeit wieder aufzunehmen, um Antikriegspositionen und eine unzensierte Diskussion der sich vollziehenden Situation zu unterstützen.
Wir verfassten die folgende Erklärung. Wir haben zwar nicht alles umsetzen können, was wir uns vorgenommen hatten, aber unsere redaktionellen Richtlinien haben sich trotzdem stark verändert: Wir haben die Moderationsregeln und die Kriterien für die Aufnahme von Texten auf die Startseite verschärft (alle Texte, die die russische Aggression auf irgendeine noch so subtile Weise verteidigen, werden ohnehin blockiert und gelöscht), wir haben unseren Schwerpunkt von kulturellen, künstlerischen und akademischen auf aktivistische und Freiwilligenkollektive bzw. ihre Texte verlagert, sind von einer russischen auf eine mehrsprachige Seitenstruktur umgestiegen (obwohl wir damit schon vor dem Krieg begonnen hatten) und die gesamte Infrastruktur der Plattform auf Englisch umgestellt. Wir haben auch damit begonnen, gezielt nicht-russischsprachige Autor:innen für unsere Plattform zu gewinnen. Wir haben jetzt viele Texte auf Englisch und Ukrainisch, es gibt Texte auf Deutsch, und bald werden wir eine ganze Textsammlung auf Usbekisch veröffentlichen. Es kann direkt auf der Startseite auf die gewünschte Sprache umgeschaltet werden.
Kurz nachdem wir eine offene Antikriegshaltung eingenommen hatten, wurden wir in Russland blockiert – wir können dort aber weiterhin über VPN gelesen werden.
Wie ich schon sagte, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, aktivistische, ehrenamtliche und gegen den Krieg eingestellte Gemeinschaften für die Plattform zu gewinnen. Und auch wichtige Übersetzungen zu veröffentlichen, die diesen Krieg analysieren. Verschiedene Texte, die den Krieg analysieren, können in zwei speziellen redaktionellen Sammlungen gefunden werden: https://syg.ma/antiwar und https://syg.ma/antiwar2. Noch interessant, was Gemeinschaften anbelangt: Einige einige große feministische Organisationen nutzen syg.ma als Hauptplattform zur Veröffentlichung seiner Texte, es gibt eine Textsammlung der media resistance group, Materialen der University Platform und viele andere.
Die Umverlagerung des Schwerpunkts auf Antikriegsinitiativen bedeutet dagegen längst nicht, dass wir aufgehört haben, zu anderen Themen zu veröffentlichen. Auch die Präsentation von Lyrik, Filmkritik, Texte zu Kunst und Philosophie wird auf syg.ma florieren weiterentwickelt und ausgebaut, und junge Autor*innen stellen ihre Videoarbeiten auf der Plattform vor.
„Als klar wurde, dass der Krieg nicht enden würde,
und andere oppositionelle Medien in Russland blockiert wurden,
beschlossen wir, unsere Arbeit wieder aufzunehmen,
um Antikriegspositionen und eine unzensierte Diskussion zu unterstützen“
novinki: Welche Bedeutung hat die internationale Ausrichtung der Plattform für Euch – und wie wichtig ist es Euch, die Verbindung zu Kollektiven, die innerhalb Russlands starker Zensur ausgesetzt sind, aufrecht zu erhalten? Welche Verbindungen habt Ihr in die Ukraine?
К. K.: Die internationale Ausrichtung ist uns sehr wichtig, weil wir Netzwerke der Solidarität über nationalen Grenzen aufbauen wollen. Wir wollen eine Plattform sein, auf der sich Texte und Menschen aus verschiedenen Ländern und Kontexten treffen, die aber darüber hinaus gewisse gemeinsame Werte teilen. Deshalb freuen wir uns besonders darüber, dass während des Krieges verschiedene Autoren und Gemeinschaften aus der Ukraine, die auf Ukrainisch schreiben, zu syg.ma hinzugestoßen sind. Einige von ihnen haben wir gezielt angesprochen, andere kamen von sich aus. Es handelt sich zumeist um Aktivist*innen und Forscher*innen mit linken Positionen, was meiner Meinung nach nicht verwunderlich ist, da in linken Kreisen schon immer eine universelle, internationale Komponente betont wurde. Wir unterhalten auch Kontakte zu Autor*innen aus Russland, von denen viele anonym oder unter Pseudonym veröffentlichen.
Als Beispiel des zuvor Gesagten möchte ich die bei uns veröffentlichten „Kriegstagebücher“ der ukrainischen Genderforscherin und Feministin Irina Žerebkina nennen.
novinki: Gibt es Daten, die mehr darüber verraten könnten, wer syg.ma liest, wie groß Euer Publikum ist und wie viele feste/freie Autor*innen mit Euch zusammenarbeiten?
К. K.: In neun Jahren hat syg.ma etwa 25.000 Beiträge veröffentlicht. In diesem Sinne können wir sagen, dass wir ein vollwertiges Archiv des kulturellen und intellektuellen Lebens des letzten Jahrzehnts in Russland sind. Pro Monat besuchen zwischen 150.000 und 250.000 einzigartige Nutzer*innen die Website. Bedingte Aufschlüsselung nach Ländern pro Monat: aus Russland 9000, aus der Ukraine 6000, aus Deutschland 4000, aus den USA 2500, aus Frankreich 2000, aus Kasachstan, Belarus, Georgien, Armenien je 1500 usw.
novinki: Welche Bedeutung haben Spenden für die Existenz der Plattform und ihrer Projekte?
К. K.: syg.ma wird weitgehend ehrenamtlich betrieben. Die meiste Zeit arbeiten wir unentgeltlich, in unserer Freizeit realisieren wir (oft mit dem gesamten Redaktionsteam) bezahlte Projekte nebenher, manchmal gewinnen wir für einzelne Projekte Fördermittel von Stiftungen und Institutionen – dann wird unsere Arbeit bezahlt.
In den letzten beiden Jahren vor dem großen Einmarsch konnte die Redaktion durch Spenden eine Person finanzieren, die unsere sozialen Netzwerke betreute. Nach des Krieges, als Überweisungen aus Russland blockiert wurden, verschwand diese Möglichkeit und die Zahl der Spenden ging stark zurück. Außerdem haben wir beschlossen, nicht mit russischen Institutionen zusammenzuarbeiten, was unsere finanziellen Mittel ebenfalls einschränkte. Nach Beginn der vollumfänglichen Invasion halfen uns mehrere europäische Stiftungen, einige große Sonderprojekte umzusetzen und unterstützten damit uns und unsere Autor*innen. Diese sind nun beendet und es gibt nichts, was syg.ma momentan finanzielle Unterstützung bringen würde. Wer ein internationales Konto hat, kann uns über Patreon unterstützen.
novinki: Welche Aspekte schätzt Du an der Arbeit in der syg.ma-Redaktion, welche Zweifel und Sorgen hast Du möglicherweise? Wie sieht die nähere Zukunft der Plattform aus?
К. K.: syg.ma ist für mich ein sehr wichtiges Projekt, dem ich mich ethisch, theoretisch und ideologisch tief verbunden fühle. Am meisten schätze ich die Möglichkeit, mit einer großen Anzahl von mir sehr am Herzen liegenden Initiativen zu kommunizieren – und dazu jeden Tag interessante Texte zu lesen, denn das ist buchstäblich mein Job. Was Sorgen angeht, so kann es natürlich sein, dass ich und der Rest des Teams aus verschiedenen Gründen irgendwann nicht mehr genug Zeit und Energie für die notwendige Betreuung und Aktualisierung der Plattform haben – wenn wir es nicht bewerkstelligen, auf ihrer Grundlage zumindest eine minimale finanzielle Stabilität zu erlangen.
In Zukunft wollen wir den Plattformcharakter der Seite noch stärker in den Mittelpunkt rücken, sodass die Communities unsere Plattform unabhängig vom Redaktionsbetrieb als ihre eigene Website nutzen können. So können sie ihre Sammlungen individuell gestalten (siehe zum Beispiel FAS oder Cosmic Bulletin). Wir wünschen uns natürlich, dass noch mehr verschiedene Sprachen und Perspektiven auf der Plattform vertreten sind; möchten, dass sich aktivistische Texte und vertiefte Analysen und Recherchen gegenseitig ergänzen, indem sie tiefgehende Theorie und Praxis miteinander verbinden.
Außerdem haben wir vor kurzem eine große Aktualisierung unseres Editorprogramms vorgenommen und die Möglichkeit hinzugefügt, noch visuellere Bildbeiträge zu erstellen. Wir haben die Navigation und die Suchfunktion der Plattform verbessert. Insgesamt denke ich, dass die Struktur unseres Projekts bereits etabliert ist und gut funktioniert. Mit einem relativ geringen personellen und zeitlichen Ressourcenverbrauch des Redaktionsteams wird die Plattform weiterbetrieben, entwickelt und reproduziert sich.
novinki: Wie ist die Redaktion 2014 auf den Namen syg.ma gekommen?
K.K.: Das passierte ziemlich zufällig. Wir orientierten uns damals auf Ebene der Funktionalität an medium.com, und eine der Gründerinnen des Projekts hatte die Idee, dass – da eine der Bedeutungen von ‚sigma‘ in der Mathematik entweder 200 oder 400 ist – dies als Erklärung dafür verwendet werden kann, dass jeder Plattformbeitrag eine Mindestanzahl von Zeichen haben wird (im Gegensatz zu Twitter, wo es eine maximale Anzahl von Zeichen gibt). Dann war da noch der Gedanke, dass ‚sigma‘ Summe bedeutet. Aber all das war schnell vergessen, als wir feststellten, dass allen Freunden, mit denen wir uns berieten, das Wort einfach gefiel.
novinki: Vielen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast, unsere Fragen zu beantworten!
Das Interview wurde von Elisabeth Bauer im Februar 2024 geführt.