Redak­tion „novinki“

Hum­boldt-Uni­ver­sität zu Berlin
Sprach- und lite­ra­tur­wis­sen­schaft­liche Fakultät
Institut für Slawistik
Unter den Linden 6
10099 Berlin

Von Facet­ten­augen, Theater-Scratch und der Inven­ta­ri­sie­rung des Sozialismus

Ein Inter­view mit Georgi Gospodinov

 

Der Schrift­steller Georgi Gos­po­dinov – einer der inter­es­san­testen Ver­treter der jungen bul­ga­ri­schen Lite­ra­tur­szene – schreibt nicht nur Lyrik, Prosa, Dreh­bü­cher und neu­er­dings auch Thea­ter­stücke, er ist auch pro­mo­vierter Lite­ra­tur­wis­sen­schaftler, Redak­teur der Lite­ra­tur­zeit­schrift Lite­ra­turen ves­tnik, Mit­ar­beiter am Lite­ra­tur­in­stitut der Bul­ga­ri­schen Aka­demie der Wis­sen­schaften und Kolum­nist der Tages­zei­tung Dnevnik. Gos­po­dinov debü­tierte 1992 mit dem Gedicht­band Lapi­da­rium, dem wei­tere Lyrik‑, auch Pro­sa­bände folgten. Inter­na­tional bekannt wurde Gos­po­dinov 1999 mit seinem ersten, eigen­wil­ligen und expe­ri­men­tellen Roman Estestven roman (Natür­li­cher Roman), der 2007 im Dro­schl Verlag end­lich in deut­scher Sprache erschienen ist. novinki traf Gos­po­dinov in Berlin, wo er sich 2008 als Gast des Ber­liner DAAD-Künst­ler­pro­gramms aufhält.

 

 

novinki: Vor kurzem ist Ihr Roman Natür­li­cher Roman auf Deutsch erschienen. Was hat es denn mit dem Begriff „natür­lich“ auf sich?

 

Georgi Gos­po­dinov: Der Begriff ‚natür­lich‘ hat zunächst einmal mit den Natur­wissen-schaft­lern ab dem 17. Jahr­hun­dert zu tun und mit der Weise, wie sie die Welt (nach Fou­cault) als Ganzes beschreiben, ohne etwas aus­zu­lassen. (Im Bul­ga­ri­schen ist die Nähe von estestven = natür­lich und estest­ve­ni­cite = Natur­wis­sen­schaftler schon vom Wort her gegeben, Anmer­kung der Über­set­ze­rinnen). Das ist eine Welt, in der das Sicht­bare und das Unsicht­bare, das Reale und Fik­tive glei­cher­maßen wichtig sind. Ich bin Linné ver­pflichtet, einem zweiten Adam der Benen­nung, dessen wis­sen­schaft­liche Arbeiten heute wie Mär­chen­titel klingen: Prae­ludia Spon­s­a­li­orum Plant­arum oder Der Traum der Pflanzen. Mein Roman trauert aber auch um den Roman des 19. Jahr­hun­derts, den Stendhal als Spiegel beschreibt. Nun hat sich dieser Spiegel in sehr kleine Stücke zer­schlagen und der Roman kann nichts anderes mehr wie­der­geben als eine Facette, einem ein­zelnen Flie­gen­auge ähn­lich. Unsere Geschichten heute sind Geschichten des Zer­bre­chens, des Zer­fal­lens und der Vervielfältigung.

Einer der Helden des Romans ist Natur­wis­sen­schaftler und ver­rückter Gärtner. Er ver­sucht, mit Hilfe der Sprache der Pflanzen das Gleich­ge­wicht zwi­schen den Worten und den Dingen zu erhalten. Außerdem ziehen sich durch den Roman „die Wis­sens­ge­schichte des Klos“ und „die Wis­sens­ge­schichte der Fliegen“. Und der letzte und viel­leicht wich­tigste Grund, dass der Roman „natür­lich“ heißt, liegt darin, dass er ver­sucht, den Anthro­po­zen­trismus des klas­si­schen Romans zu über­winden. Der Roman ent­hält einen Auszug aus einer „Bibel der Fliegen“, in der die Welt aus der Sicht einer Fliege erzählt wird.

 

n.: Der Roman ist aber auch ein Roman über ein Jahr­zehnt. In Bul­ga­rien hat die Kritik ihn als „Roman der 90er“ bezeichnet.

 

G.: Eher über das Ende der 90er Jahre. Zu dieser Zeit wurde er auch geschrieben, am Ende eines der merk­wür­digsten und inter­es­san­testen Jahr­zehnte. Bereits im zweiten Kapitel fragt sich der Prot­ago­nist, wie die 90er enden werden: als ein Thriller, als Gangs­ter­film, als schwarze Komödie oder als Soap. Natür­li­cher Roman ist eher ein Roman über die Zer­falls­pro­zesse dieser Jahre, über unser per­sön­li­ches Aus­ein­an­der­fallen. Es han­delte sich um die Zeit der per­sön­li­chen Bezie­hungs­krisen und um Krisen in ein­zelnen Gruppen. Es schien, als habe der his­to­ri­sche Zer­falls-pro­zess eine Ket­ten­re­ak­tion von kleinen, pri­vaten, fami­liären und freund­schaft­li­chen Zer­falls­pro­zessen ver­ur­sacht: Schei­dungen und Tren­nungen auf allen Ebenen. Wahr­schein­lich, weil wir zu lange – wäh­rend der gesamten fünf­und­vierzig Jahre oder wie viele Jahre es auch waren – ver­sucht haben, künst­lich zusammen zu leben. Da haben sich viele unausge-spro­chene Dinge ange­sam­melt. Es war ein schmerz­haftes Jahr­zehnt, aber auch bro­delnd vor Energie. Ich habe ver­sucht, etwas davon in den Roman hinein zu bringen. Danach kamen Trauer und Erschöp­fung, und mir kommt es so vor, als seien wir auf einen Schlag gealtert.

 

n.: Das Denken in Jahr­zehnten wird nicht nur in diesem Roman sehr stark betont, son­dern auch in Ihren anderen, wis­sen­schaft­li­chen und publi­zis­ti­schen Arbeiten.

 

G.: Tat­säch­lich gibt es bei mir eine Technik des Ver­zeich­nens, der Inven­ta­ri­sie­rung, der Auf­zäh­lung. Einige Kapitel sind auf­ge­baut wie Ver­gnü­gungs­listen der 60er, der 70er und der 80er Jahre (die sich übri­gens als kür­zeste Liste erwies). Darin steckt natür­lich auch eine gewisse Ironie, weil wir die Kultur des Sozia­lismus, die selbst ständig inven­ta­ri­sierte und ord­nete, ja ver­lassen haben. Mich inter­es­siert, wie und wo unsere per­sön­liche und die so genannte große Geschichte mit­ein­ander ver­flochten sind, auf­ein­ander stoßen oder wo sie sich ver­fehlen. Das ergibt mehr Sicht­bar­keit, Dichte, Kon­text, alles ist darin wichtig. Welche Lieder sangen die Leute 1968? Und was hat das mit den ent­spre­chenden Ereig­nissen und Nicht-Ereig­nissen von damals zu tun? Die Lieb­lings­bon­bons meiner Mutter und die Mode­linie von 1973 sind Teil ein und der­selben Geschichte, in der alles gleich gewichtet ist. Ganz ähn­lich übri­gens haben meine Lieb­lings­na­tur­wis­sen­schaftler aus dem 17. Jahr­hun­dert die Dinge wahrgenommen.

 

n.: Der natür­liche Roman ist in Bul­ga­rien in der sechsten Auf­lage erschienen und wurde in zehn Spra­chen über­setzt, u.a. ins Fran­zö­si­sche, Eng­li­sche, Däni­sche und Deut­sche. Waren die Reak­tionen auf den Roman im Aus­land mit denen in Bul­ga­rien vergleichbar?

 

G.: Das macht mich ein wenig ver­legen, dar­über zu reden. Viel­leicht sage ich nur, dass der Umfang an Rezen­sionen viel größer war als der Roman selbst, was nicht schwierig ist, da der Roman schmal ist. Er ist in die meisten euro­päi­schen Spra­chen über­setzt worden und manchmal amü­siert mich, wie unter­schied­lich die Wahr-neh­mung des Romans in ver­schie­denen Län­dern ist. Jeder Rezen­sent zieht dich für seine eigene Tra­di­tion heran. Die Ver­gleiche mit Borges, George Perek, Taran­tino, Kun­dera, Paul Auster… sind eigent­lich oft mit­ein­ander unver­einbar. Die fran­zö­si­schen Medien nannten den Roman eine „Geschichten-Maschine“ und freuten sich über den Stil und die Struktur, die eng­lisch­spra­chige Welt hin­gegen schrieb eher über die „per­sön­liche Geschichte“. Hier wurden die emo­tio­nalen, warm-her­zigen Stellen im Buch höher bewertet. Im Guar­dian hieß es kri­tisch, dass es unnötig sei, „aka­de­mi­sche Kunst­stücke“ in die Struktur des Romans ein­zu­flechten. Am inter­es­san­testen ist der Anfang einer däni­schen Rezen­sion: „Möchten Sie einen bul­ga­ri­schen Roman lesen? Neeiiin! Und möchten Sie einen post­mo­dernen bul­ga­ri­schen Roman lesen? Neeiiin! Neeiin! – Sie werden einen großen Fehler begehen, denn dieser Roman bringt es wirk­lich ….“. Die deutsch­spra­chige Rezep­tion ist eben­falls positiv. Es gab Rezen­sionen in Lite­ra­turen, NZZ, FAZ, beim WDR… Für mich ist wichtig, dass sie in Deutsch­land die Mischung aus Ironie und Ver­zweif­lung, Trauer und Humor ein­ge­fangen haben.

 

n.: Und wie sind die Reak­tionen wäh­rend Ihrer Lesungen, gerade außer­halb Bulgariens?

 

G.: Am Anfang hatte ich Angst, dass einige Dinge wegen unserer unter­schied­li­chen Ver­gan­gen­heit und Erfah­rung für das fremde Ohr ver­loren gehen. Es zeigte sich, dass wir aber doch ein sehr starkes gemein­sames euro­päi­sches Gedächtnis haben, das tiefer ist als erwartet.

 

n.: Zum euro­päi­schen Gedächtnis gehört auch der Mythos von Don Juan, den Sie in DJ bear­beiten, einem Thea­ter­stück, für das Sie 2004 eine Aus­zeich­nung für den besten bul­ga­ri­schen dra­ma­ti­schen Text erhalten haben. Das Stück wurde bereits in Öster­reich und Frank­reich auf­ge­führt. Wie ist dieses Stück entstanden?

 

G.: Als eine Art „Theater-Scratch“, als ein Ver­such über die Frage, inwie­weit der Mythos von Don Juan im 20. Jahr­hun­dert noch funk­tio­niert. Es ist eine Geschichte über die Lei­den­schaft und über Ziga­retten, und auch dar­über, wie kleine Ver­bote von heute morgen zu einer bru­talen Anti­utopie führen können. In der Zeit, als ich das schrieb, war Rau­chen in Bul­ga­rien und Deutsch­land noch nicht ver­boten (lacht).

 

n.: Sie sind auch Dreh­buch­autor des bul­ga­ri­schen Teil-Films in der ARTE Kopro­duk­tion Lost and Found, an deren Ent­ste­hung Regis­seure aus Est­land, Bul­ga­rien, Rumä­nien, Bos­nien und Her­ce­go­vina, Ungarn und Ser­bien-Crna Gora wie Jas­mila Zbanić, Stefan Arse­ni­jević und Chris­tian Mungiu mit­ge­wirkt haben. Der Film besteht aus sechs Bei­trägen zum Thema „Gene­ra­tion“. Wie ist die Idee zu diesem Film entstanden?

 

G.: Die Idee war, dass jeder von seiner Gene­ra­tion erzählt und davon, wie sich in seinem Land die Gene­ra­tionen ver­fehlen. Unser Film heißt Das Ritual. Erzählt wird von einer beson­deren Hoch­zeit. Dar­über, wie es sogar einem Fest nicht gelingt, zwei Gene­ra­tionen zusam­men­zu­bringen, die durch Geo­gra­phie und Tra­di­tion von­ein­ander getrennt sind, und wie jeder bei seinem eigenen Fest bleibt. Es geht um eine Hoch­zeit ohne Braut­paar, so als hätte man ein Begräbnis ohne Verstorbenen.

 

n.: Um Gene­ra­tio­nen­kon­flikte geht es auch in dem von Ihnen her­aus­ge­ge­benen Buch Ich lebte den Sozia­lismus. 171 per­sön­liche Geschichten (Az živ­jach socia­lizma: 171 lični istorii), die auf der Web­site www.spomeniteni.org gesam­melt wurden. Und sie sind auch Co-Autor des Inven­tar­buch des Sozia­lismus (Inven­tarna kniga na socia­lizma). Wie werden diese Pro­jekte in der bul­ga­ri­schen Öffent­lich­keit aufgenommen?

 

G.: Es gibt eine Kultur des Schwei­gens und Ver­schwei­gens in der bul­ga­ri­schen Gesell­schaft. Aus Angst, Scham oder aus einer beson­deren Mischung von Patri­ar­cha­lität und Sozia­lismus, ich weiß es nicht. Den Leuten fällt es schwer, ihre per­sön­liche Geschichte öffent­lich zu erzählen. Das schönste an dem Pro­jekt Ich lebte den Sozia­lismus war, dass es viele Leute dazu gebracht hat, ihre eigene Ver­gan­gen­heit zu erzählen. Viele der Geschichten sind das erste Mal ausge-spro­chen worden. Ich glaube, dass das Erzählen der erste Schritt zu jeder Art von Refle­xion ist. Die Geschichten sind sehr bunt, traurig, auch lustig. Die Leute erin­nern dort das eine oder andere aus ihrer Kind­heit, erzählen aber auch über Geheim­nisse um Tscher­nobyl, das Schlan­ge­stehen für Bananen oder über Pro­test­kund­ge­bungen; sie erin­nern sich an diese ganze Mischung aus Ideo­logie und Alltag, in der wir lebten. Das Internet als Medium bot uns ein leicht zugäng­li­ches und nicht teures Forum. Um unab­hängig zu sein, haben wir das Pro­jekt selbst finan­ziert – als einen Raum für alle, die sonst von den klas­si­schen Medien aus­ge­schlossen sind. Es gab dann ein uner­wartet großes Inter­esse an der Inter­net­seite und am Buch, auch Streit… Ergebnis des Pro­jektes ist, dass es jetzt leichter ist, zumin­dest was die bul­ga­ri­sche Gesell­schaft betrifft, zu erklären, dass jede ein­zelne per­sön­liche Geschichte zählt.

 

n.: Lassen Sie uns noch einmal auf die Medien, nun aber auf die neuen alten Medien zurück­kommen. In Ihrer Dis­ser­ta­tion Poesie und Medien: Kino, Radio und Wer­bung bei Nikola Vap­carov und die Dichter der 40er des 20.Jahrhunderts unter­su­chen Sie die ‚klas­si­schen Medien‘.

 

G.: Das, was in den 30er und 40er Jahren des ver­gan­genen Jahr­hun­derts mit den damals neuen Medien pas­sierte und ihr Ein­fluss auf die Öffent­lich­keit, die Lite­ratur und die anderen Künste, ist wirk­lich beein­dru­ckend. Ich habe unter­sucht, wie das Radio, das Kino und die Wer­bung die Dich­tung ver­än­derten. Und das sind Pro­zesse, die nicht nur für die bul­ga­ri­sche, son­dern auch für die gesamte euro­päi­sche Poesie und Lite­ratur dieser Zeit gültig sind. Es lassen sich in dieser Hin­sicht sehr starke Syn­chro­nien zwi­schen den euro­päi­schen Lite­ra­turen beobachten.

 

n.: Gehen wir von euro­päi­schen zu etwas lokaleren Phä­no­menen über, viel­leicht auch zu einem Gegen­be­griff des Euro­päi­schen. Wie ist der Stel­len­wert des ‚Bal­ka­ni­schen‘ in Ihren Texten?

 

G.: Ich sehe mich gerade nicht als einen exem­pla­ri­schen Bal­kan­ver­treter – als einen aus irgend­einer rein bal­ka­ni­schen ‚Gat­tung‘, was für sich genommen ja schon ein Oxy­moron dar­stellt. Mir gefällt das Ste­reotyp des Bal­ka­ni­schen nicht, das schon von zu vielen Schrift­stel­lern infla­tionär ver­wendet wurde. Der Balkan exis­tiert dar­über hinaus nicht als e i n Ort. Wer sich ernst­haft damit beschäf­tigen möchte, muss akzep­tieren, dass dieser Raum von kleinen und unter­ein­ander ver­schie­denen Loka­li­täten nur so wim­melt. Das ist am Balkan auch das Schönste. Nehmen wir als Bei­spiel das Dorf meiner Groß­mutter, das sie ihr Leben lang nicht ver­lassen hat. Es ist ein geson­derter Raum. Dieses kleine Fleck­chen Erde, Teil des bul­ga­ri­schen Süd­os­tens – das ist nur eine mög­liche bal­ka­ni­sche Iden­ti­fi­ka­tion. Genau dieses kleine Dorf, das kleine Haus und die kleine Kirche, in denen sie wan­delte, ist für mich eine beson­dere Region, die sich von einem ähn­li­chen Ort in Bos­nien oder einem ähn­li­chen Ort in Rumä­nien den­noch unter­scheidet. Schrift­steller sollten gegen jede Art von banaler Ver­all­ge­mei­ne­rung angehen.

 

n.: Seit Jah­res­be­ginn sind Sie mit einem Künst­ler­sti­pen­dium des DAAD in Berlin. Hatten Sie Zeit, die Stadt kennen zu lernen?

 

G.: Das Gute an dem DAAD Pro­gramm ist, dass ich für ein Jahr die Frei­heit bekommen habe, zu schreiben, was ich will.
Je länger ich in Berlin lebe, desto weniger ver­stehe ich aller­dings die Stadt. Wenn du an einem Ort ein wenig länger lebst, siehst du, dass die Dinge kom­pli­zierter und nuan­cierter sind. Meine erste rich­tige Begeg­nung mit Berlin war auf einem tür­ki­schen Markt in der Yorck­straße in Kreuz­berg. Das ist ein sehr leben­diger und warmer Ort. Und zwanzig Meter ent­fernt von ihm liegt ein klas­si­scher deut­scher Friedhof, auf dem die Brüder Grimm begraben sind. Das ist eine sehr schöne Nähe von Markt und Friedhof. Chaos, Lärm, Energie und Ruhe, eine andere, jen­sei­tige Welt. Ich bin sicher, dass keiner der beiden Orte die Anwe­sen­heit des anderen ahnt. Sie stören sich nicht, im Gegenteil.

 

n.: Was haben Sie in Berlin noch vor? Woran arbeiten Sie zurzeit?

 

G.: Hier möchte ich meinen neuen Roman anfangen. Und auch einen Essay­band zu Ende bringen. Dar­über, wie wir ima­gi­nieren, wie wir ein ‚Woan­ders‘ – Orte an denen wir nie waren – kre­ieren. Ein Buch dar­über, wie wichtig Dinge sind, die nie pas­sierten, und über Orte, die wir zu sehen nicht geschafft haben.

 

n.: Vielen Dank und viel Erfolg dabei.