“Wissen kann heilen, aber das Wissen war hinter den Türen des Archivs versiegelt” – Sergej Lebedew im Gespräch mit novinki
In einem Interview für novinki erläutert Schriftsteller Sergej Lebedew seinen Debütroman "Der Himmel auf ihren Schultern" aus heutiger Sicht und teilt seine Überlegungen zur globalen Wahrnehmung der russischen Sprache und Literatur im Kontext des umfassenden Angriffskriegs auf die Ukraine.
„Ich bin Künstlerin, keine Kulturträgerin“ – Interview mit Milena Marković
Milena Marković gilt als eine der wichtigsten zeitgenössischen Dramatikerinnen und Dichterinnen Serbiens. Zuletzt machte sie mit „Kindern“ (2021 erschienen im Verlag „Lom“), einem Roman in Versen auf sich aufmerksam. Das Buch wurde 2021 mit dem landesweit wichtigsten Literaturpreis „NIN“ für das beste Buch des Jahres ausgezeichnet. novinki sprach mit der Autorin in Belgrad.
“Die Menschen steuern mit instrumenteller Vernunft unaufhaltsam auf die Apokalypse zu” – Der Dramaturg Christian Tschirner im Interview
Am 4. Juni 2022 wurde an der Berliner Schaubühne Karel Čapeks dystopischer Roman "Der Krieg mit den Molchen" als Bühnenadaption von Soeren Voima in der Regie von Clara Weyde uraufgeführt. novinki sprach mit dem Dramaturgen Christian Tschirner über die Entstehung der Inszenierung und die Herausforderungen, Čapeks vielschichtiges Werk zu dramatisieren.
„Herr General, rote Pfingstrosen blühen in meinem Höschen!“ – Interview mit der Belgrader Poetin Radmila Petrović
Die vielfach preisgekrönte und in Belgrad lebende junge Poetin Radmila Petrović und ich treffen uns „am Pferd“ auf dem Platz der Republik, wie es alle Belgrader_innen tun, die sich auf einen Kaffee im Stadtzentrum verabreden. Sie kam gerade von einer Schreibresidenz aus dem Kosova zurück. So sprechen wir gleich zu Beginn über die Kosovo-Frage, während wir durch die Straßen des ehemals jüdischen Altstadtviertels Dorćol ziehen, auf der Suche nach einem
Über Schweben und Fall auf dem „Belgrader Festival für europäische Literatur“: Dževad Karahasan im Interview mit novinki
Belgrad – die Stadt der Festivals. Gestern ging das „Belgrader Festival der europäischen Literatur“ (22. - 25.06) zu Ende, das in Kooperation mit dem Goethe-Institut vom Verlagshaus „Arhipelag“ ausgetragen wurde. Einer der vier literarischen Gäste war der bosnische Schriftsteller Dževad Karahasan, mit dem novinki über seinen neu erschienenen Roman „Uvod u lebdenje“ (2022) sprach.
„Sehnsucht nach visueller Kommunikation mit der Welt“ – Dariia Kuzmych im Interview
Dieses Interview wurde im Sommer 2021 geführt, zu einer Zeit, in der der jetzige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine am 24.02.2022 noch schwer vorstellbar war. Damals ging es u.a. um die Auswirkungen der weltweiten Pandemie und Isolation auf das eigene und kulturelle Leben geht. Damals eroberte sich die Kultur ihre Räume zurück – das Leben war mehr als ein und halb Jahren auf Pause gestellt. Es war Zeit zu fragen,
„Wer entscheidet schon, für wen welche Sprache eine Fremdsprache ist.“ – ein Interview mit Ivna Žic
Ivna Žic ist Schriftstellerin und Theaterregisseurin und lebt heute in Zürich. Sie wurde in Zagreb geboren und wuchs in Zürich und Basel auf. Ihr Roman Die Nachkommende erschien 2019 bei Matthes & Seitz und wurde für den Schweizer Buchpreis, den Österreichischen Buchpreis und den Rauriser Literaturpreis nominiert. Zuvor war sie bereits als Theaterautorin mit ihren Stücken Leben wollen. Zusammen (späterer Titel: Die Vorläufigen) oder Blei erfolgreich. In Die Nachkommende verknüpft
“Wer definiert Glück?” – ein Gespräch über Glück und Mehrsprachigkeit mit Dragica Rajčić
2021 war ein erfolgreiches Jahr für Dragica Rajčić. Zuerst erschien ihr neuer Roman "Liebe um Liebe" bei Matthes & Seitz, dann wurde ihr der Schweizer Literaturpreis für das Langgedicht "Glück" verliehen. Dragica Rajčić wurde am 1959 in der Nähe von Split geboren. 1978 floh sie von Kroatien in die Schweiz, wo sie sich als Gastarbeiterin aufhielt.
Kein Denken in Bildern: Interview mit Zoran Ferić
Gibt es einen besseren Blickwinkel, als den der eigenen Familie, um auf fast hundert Jahre Geschichte zurückzublicken und darüber zu schreiben? Zoran Ferić erzählt uns einen Teil der Weltgeschichte durch die Familiengeschichten seiner Mutter und seines Vaters und bringt uns das Eheleben seiner Eltern näher, das er nur zu gut und intensiv miterlebt hatte. Sein Generationenroman vereint Familie mit Zeitgeschehen.
„Art is about social responsibility” – ein Interview mit Teona Strugar Mitevska
Die nordmazedonische Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin Teona Strugar Mitevska ist über Nacht international bekannt geworden, seitdem ihr Film "Gospod postoi, imeto ì e Petrunija" (dt. "Gott ist tot, ihr Name ist Petrunya") 2019 auf der Berlinale gezeigt wurde, den Preis der Ökumenischen Jury und den Gilde Filmpreis gewann und große Resonanz in der Presse erhielt. Dabei stellt dieser Film mit einem unzweifelhaft dokumentarisch-realistischen Anspruch eine einfache lokale Begebenheit ins Zentrum