Redak­tion „novinki“

Hum­boldt-Uni­ver­sität zu Berlin
Sprach- und lite­ra­tur­wis­sen­schaft­liche Fakultät
Institut für Slawistik
Unter den Linden 6
10099 Berlin

Im Rahmen der Workshopreihe Cultural producers in the ‘post-soviet’ region facing the Covid-19 pandemic führte Yaraslava Ananko ein Interview mit Nikolaj Khalezin, dem seit langem im Londoner Exil lebenden Gründer des „Belarusischen Freien Theaters“ (2005) mit Sitz seit 2011 in London. Seit fünfzehn Jahren bringt es Inszenierungen im belarusischen Underground auf die Bühne. Seit Neuestem führt Khalezin im Kontext der Protestbewegung in Belarus und ihrer weltweiten Resonanz die online-Plattform Ministry

Die jüngsten Proteste in Minsk und ganz Belarus hat Dmitrij Strocev hautnah als Demonstrationsteilnehmer und scharfsinniger Beobachter der Ereignisse miterlebt und dichterisch und publizistisch begleitet. Das folgende Interview mit Dmitrij Strocev (D. S.) erschien am 25. August 2020 in der "Ukrainska Pravda", Interviewerin ist Larissa Danilenko (L. D.), eine ukrainische Journalistin.

Al’herd Bacharėvičs Roman Hunde Europas (Sabaki Eŭropy) ist ein Ereignis. Er beeindruckt nicht alleine durch seinen Umfang von über 900 Seiten, vielmehr noch fasziniert er durch seine hemmungslose Hingabe an die Sogkraft der Sprache. novinki veröffentlicht ein Gespräch mit Al’herd Bacharėvič und seinem Übersetzer Thomas Weiler vom 29. Januar 2020 im Einstein Forum Potsdam sowie ein Fragment aus dem Roman in der Übersetzung von Thomas Weiler.

Saša Ilić sollte im März aus seinem jüngsten Roman „Pas i kontrabas“ (2019) lesen, für den er den renommierten NIN Preis für Literatur erhalten hat. Am Wiener novinki-Standort wollten wir mit ihm über die kontroversen Reaktionen auf die Verleihung sprechen. Seit vielen Jahren verfolgen wir bei novinki Saša Ilićs Arbeit. Leider kamen uns die Covid-19-Maßnahmen dazwischen und wir haben das Gespräch nun online geführt.

Kateryna Miščenko [Kateryna Mishchenko]: die ukrainische Autorin, Übersetzerin und Kuratorin schreibt und forscht zu den Veränderungen der ukrainischen Zivilgesellschaft und widmet sich dabei aktuell den politischen Imaginationen der Insel. Über das Utopische des Insularen, die ukrainische Kulturlandschaft und die politische Relevanz des Majdans sprach novinki mit ihr während der METRO-Tagung „Wörterbuch des Wandels“ der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) am 01.12.2018.

Vladimir Rafeenko (49 Jahre) ist ein ukrainischer Dichter und Schriftsteller aus Donezk, der auf Russisch schreibt. Er studierte „Russische Sprache und Literatur“ und „Kulturwissenschaften“ an der Nationalen Universität Donezk. Sein erstes Buch, der Gedichtband Tri dnja sredi nedeli („Drei Tage unter der Woche“) erschien 1998 in Donezk. Rafeenko wurde bereits zweimal mit dem Preis der „El’cyn Foundation“ für außerhalb der Russischen Föderation publizierende russischsprachige Autor_innen, der „Russkaja premija“, ausgezeichnet:

"Montog. Eyn kleyner roman", 1926 von Moyshe Kulbak verfasst, erschien 2017 erstmalig auf Deutsch – und ist immer noch aktuell: „Wenn wir etwas lernen wollen über Perspektiven, Hierarchien, Asymmetrien und blinde Flecken der europäischen Kulturgeschichte – die jiddische Literatur ist hervorragend geeignet, einen neuen Blick auf scheinbar bekannte Phänomene zu gewinnen“, meint Lothar Quinkenstein, Literaturwissenschaftler, Übersetzer und Schriftsteller, im Gespräch mit "novinki" über Kulbaks Roman.

Mit ihrem Debütroman "Suleika öffnet die Augen" ("Zulejcha otkryvaet glaza") landete Guzel' Jachina 2015 auf Anhieb einen Erfolg. Der Roman erzählt die Geschichte einer muslimischen Bäuerin, die in der Zeit der Entkulakisierung aus einem tatarischen Dorf deportiert wird. "novinki" sprach mit der Schriftstellerin über Herausforderungen während des Schreibens an ihrem Roman und über die Suche nach einem literarischen Zugang zum kollektiven Gedächtnis.

Martin Pollack: Schriftsteller und literarischer Übersetzer, frisch ausgezeichnet mit dem DIALOG-Preis der Deutsch-Polnischen Gesellschaft. "novinki" hat ihn dieses Jahr gleich doppelt getroffen – in Lublin und in Potsdam, und sprach mit ihm über Familiengeschichte und sein Interesse an Ostmitteleuropa ebenso wie über polnische Reportagen, die Arbeit mit Bildern und das Zurückschrauben der Sprache beim Schreiben über Gewalt.