„Berlin ist eine meiner intimen Städte.“
Im Sommersemester 2014 war Jurij Andruchovyč Siegfried-Unseld-Gastprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Das Seminar „Erfundene Dichter“ und eine anschließende Exkursion nach Galizien und in die Bukovina machten diese Gastprofessur zu einem besonders intensiven Ereignis. novinki nimmt dies zum Anlass für ein zweites Interview mit Jurij Andruchovyč, der novinki bereits 2006 einmal Rede und Antwort gestanden hat.
Gespräch über Schnee
Durch die russische Literatur fegen immer wieder Schneestürme, die Protagonisten und Buchstaben durcheinanderwirbeln. Vladimir Sorokin lässt in seinem 2010 erschienenen "Metel‘" dieses Natur- und Literaturphänomen wieder aufleben und dichtet es unverhohlen fantastisch um. Novinki hat mit Sorokin ein Gespräch über Schnee, Schneestürme und Schneesturmtexte geführt, zu dem Sylvia Sasse eine Einleitung verfasst hat.
Post-imperial – post-national – post-Castro? Schreiben zwischen Kuba und der zerfallenen Sowjetunion.
José Manuel Prieto – jeder Versuch, ihn regional einzuordnen, würde zu kurz greifen. Geboren wurde er in Havanna, in der Sowjetunion begann er seine Schriftstellerkarriere und erlebte dort auch das Ende „des Imperiums“ mit. Als Übersetzer großer russischer Literatur hat er in der spanischsprachigen Welt einen Namen. Im Februar 2014 war er bei einem Podiumsgespräch in Berlin zu hören.
„Der Mensch ist auf der Suche nach dem Verlust seiner Freiheit.“ Interview mit Giorgi Maisuradze
Giorgi Maisuradze: Schriftsteller, Philosoph, Kulturwissenschaftler. Er gilt als scharfer Kritiker des klerikal-nationalistischen Diskurses in Georgien. Seine Forderung: Die Kultur muss endlich das ihr zustehende Terrain zurückerobern, das gegenwärtig von der Kirche besetzt wird. "Novinki" hat ihn in Berlin-Kreuzberg besucht, wo er seit 16 Jahren lebt, und ihn über seine Neuerscheinungen und Georgiens explosive kulturelle Szene befragt.
„Das ist keine Kunst, sondern alltägliche Praxis.“ Interview mit Giorgi Khasaia
Giorgi Khasaia stellt heute mit seinem Cyber-Theater eine der radikalsten Stimmen Georgiens dar. Mit Gedichten, Soundexperimenten und Videoperformances geht er an die Öffentlichkeit, nebenbei übersetzt er russische und amerikanische politische Lyrik ins Georgische. In Kutaisi sprach er mit "novinki" über seine Experimente, die Marginalisierung der Kultur und sein Projekt, die Sprache von alten Machtstrukturen zu befreien.
Dem Beat folgen
Der Rapper Edo Maajka erreicht mit seinen Texten die Menschen von Slovenien bis Makedonien seit nun mehr als zehn Jahren. Im Gespräch mit novinki schaut er auf seine musikalischen Anfänge zurück, spricht über die Zeit während des Bosnienkrieges und sein Dasein als Flüchtling in Zagreb. Er gewährt uns einen Einblick in seine Arbeitsweise, erinnert sich an Jugoslavien und spricht über die Rolle des Hiphop.
„Ich bin ein Mensch ohne Biografie.“ Im Gespräch mit Serhij Zhadan
Lesung im Literaturhaus in Zürich, Teilnahme bei der Leipziger Buchmesse, auf Tournee durch die Ukraine mit seiner Band Sobaki v kosmose (Hunde im Kosmos) und immer präsenter in den deutschsprachigen Medien mit seinem letzten Buch "Die Erfindung des Jazz im Donbass": Der ostukrainische Autor Serhij Zhadan etabliert sich europaweit. "novinki" hat Zhadan in Zürich spontan auf ein Bier eingeladen, um eine kleine Bestandsaufnahme zu machen.
Mündliche Ausstellung: Dmitrij-Strocev-Abend
Zusammen mit "novinki" organisierte Ende Oktober 2012 die philologisch-literarische Initiative „Ruthenia Poetica“ der neu besetzten Juniorprofessur für Westslawische Literaturen und Kulturen einen literarischen Abend: Der Minsker Dichter Dmitrij Strocev las aus seinem neuesten Gedichtband Gazeta vor. Yaraslava Ananka und Heinrich Kirschbaum führten für novinki ein Interview mit ihm.
Am Rande, im Verborgenen, im Visier
Dank der langjährigen dokumentarischen und editorischen Arbeit von Sabine Hänsgen ist die Kunst der Moskauer Konzeptualisten heute in Ausstellungen zu sehen. Im Interview mit novinki spricht Sabine Hänsgen über den russischen Underground der 1980er Jahre und ihre Erlebnisse in Ost und West.
Georgian (Her)stories
Es ist der erste frühlingshafte Tag in Tbilisi, auf dem feministischen Marsch am 8. März verläuft alles friedlich. Die Schriftstellerin Tamta Melashvili, die mit ihrem Debüt Abzählen auch bei deutschsprachigen Lesern große Erfolge feierte, ist bei dem Protest vorne dabei. In einem Interview sprachen wir über ihren Roman, Feminismus in Georgien und die Notwendigkeit, Geschichte neu zu schreiben.