Literaturwissenschaft, Demokratisierung und Kochen: Der Blick einer Autorin
Tatjana Tolstaja, Siegfried-Unseld-Gastprofessorin an der Humboldt Universität, prominente Schrifstellerin und bissige Fernsehmoderatorin, teilt uns ihre Weltsicht und ein einfaches Kochrezept mit.
„Textwiederverwertung ist für mich einfach ganz normal…”
Barbi Marković, 2011/2012 Stadtschreiberin in Graz, arbeitet zur Zeit an einem literarischen Projekt mit ungewissem Ausgang: Dem Stadtabschreiben. Akribisch schreibt sie alles ab, was sie in Berlin, Wien, Sarajevo, Graz, Zagreb und Belgrad an Schriftzügen, Reklameaufschriften, Verbotshinweisen, Graffitis findet und übersetzt den entstehenden Text ins B/K/S und Deutsche. Wie ihr Aufsehen erregender Roman Izlaženje, der ein Bernhard-‚Plagiat‘ und Konzeptkunst zugleich darstellte, so ist auch das neue Buch-Projekt vor allem ein
Kunst in der Schlafstadt
Die Kuratorin Marina Zvjaginceva organisierte von 2009 bis 2011 mehrere Kunstprojekte in den Schlafstädten der Moskauer Peripherie. Was passiert, wenn Ausstellungen den geschützten Raum der Galerie verlassen und auf Distanz zur etablierten Kunstwelt gehen? Im Interview mit Julia Fertig erzählt Marina Zvjaginceva, wie die Menschen am Rande der Metropole auf Public Art reagieren.
Dichter und Verleger: Ivan Malkovyč hat gleich zwei Berufungen
1992, ein Jahr nachdem die Ukraine von der Sowjetunion unabhängig wurde, gründete Ivan Malkovyč den ersten Verlag, der auf Kinderbücher in ukrainischer Sprache setzte, den ersten, der nicht staatlich war. A-BA-BA-HA-LA-MA-HA ist bekannt dafür, die teuersten, aber auch die besten Bücher der Ukraine herzustellen.
Von der Flucht in den deutschen Barock
László Márton wählt seine Worte sehr genau. Die Poetik der Verzögerung ist für ihn Programm. Nicht nur in seinen Romanen verzögert er, sondern auch in diesem Interview holt er weit aus, um dann exakt dort wieder den Faden aufzunehmen, wo er ihn verlassen hat. Mit seiner besonderen Beziehung zur deutschen Sprache tritt Márton als Übersetzer immer wieder in Dialog mit den verstorbenen Autoren.
„Ein Stück über Mutter und Vaterland“ – ein Interview mit Michael Zgodzay
Im November 2010 ist im Leipziger Literaturverlag "Bożena Keffs Utwór o matce i ojczyźnie" in der Übersetzung von Michael Zgodzay auf Deutsch erschienen. Die polnische Ausgabe wurde auf novinki.de bereits besprochen. Tanja Hofmann hat mit dem Übersetzer ein Kurzinterview geführt.
Das Reale des Simulacrums – Geschichte als Reenactment im Theater
Die letzten Tage der Ceauşescus heisst das letzte ‚Stück‘ des International Institute of Political Murder, das 2007 mit Sitz in Berlin und Zürich gegründet worden ist.
„Wir sind in einer anderen Epoche angekommen…“
Weniger politisch und skandalös als früher, und doch nicht weniger umstritten, ist die aktuelle Kunstproduktion Anatolij Osmolovskijs. Umgeben von einer kleinen Sammlung alter russischer Kultobjekte sowie den Objekten des Künstlers selbst, in seiner Wohnung, unweit der Krasnaja Presnja Straße in Moskau, fand dieses Gespräch über Kunst und Politik statt.
„Wir arbeiten ja mit Menschen. Das sind nicht Leinwände und Farben. Das ist unglaublich schwer.“
15 Jahre feministische Themen mit der Gruppe Factory of Found Clothes und ein zunehmendes Engagement in der linksaktivistischen Künstlergruppe Chto delat. Ein Gespräch mit der Künstlerin Natal’ja Peršina-Jakimanskaja über Kunst und Politik.
„Letzlich ist es die Liebe, die alles zusammenhält.”
Ein Gespräch mit dem Autor Dževad Karahasan über seine Liebe zur Kunst, die Liebe in seinem Roman "Der nächtliche Rat (Noćno vijeće)" und über die besondere Spannung in seinem Heimatland Bosnien-Herzegovina.