Gespräch über Schnee

Durch die russische Literatur fegen immer wieder Schneestürme, die Protagonisten und Buchstaben durcheinanderwirbeln, und dem Helden – aber auch dem Leser – Sicht und Orientierung rauben. Vladimir Sorokin lässt in seinem 2010 erschienenen „Metel‘“ dieses Natur- und Literaturphänomen wieder aufleben und dichtet es unverhohlen fantastisch um. Novinki hat mit Sorokin ein Gespräch über Schnee, Schneestürme und Schneesturmtexte geführt, zu dem Sylvia Sasse eine Einleitung verfasst hat.

 

sorokin_gespräch_ueber_schnee

 

novinki: Vladimir, die russische Literatur ist voll von Schnee- und Schneesturmtexten: Vjazemskij, Puškin, Tolstoj, Blok, Esenin, Bulgakov, Pil’njak, Zabolockij, Achmadulina – um nur einige zu nennen. Hattest Du die alle im Blick, als Du mit „Metel’“ begonnen hast?

 

Vladimir Sorokin: Das ist natürlich ein riesiges Thema. Wie so ein Schneeball war es, der einen plötzlich am Kopf trifft. Hinter mir in meinem Büro habe ich alle Klassiker stehen, und sie sind mir daher sehr nahe. Beim Schreiben lehne ich mich oft physisch an sie an. Im Prinzip reicht mir das, aber natürlich lese ich sie auch immer wieder.

 

n.: Und konkret bei „Metel‘“?

 

V.S.: Ich habe viele Sachen angefangen zu schreiben, als der erste Schnee fiel. Ende Oktober 2009, ebenfalls bei leichtem Schneefall, begann ich an Metel‘ zu arbeiten. Grundsätzlich lässt es sich im Winter am besten schreiben. Schnee ist für mich etwas Magisches, er kommt vom Himmel, verändert das Design der ganzen Landschaft und verschwindet dann einfach wieder. Im Sommer kann ich dafür überhaupt nicht arbeiten, weil mein Hirn unter dem Wärmedruck und der ungehinderten Sicht zu einer arbeitsunfähigen Substanz mutiert. Wahrscheinlich habe ich meine besten Werke im Winter verfasst.

 

n.: Woher kommt Deine Faszination für Winter und Schneesturm?

 

V.S.: Diese Substanz ‚Schnee‘ hat mich rein existenziell und phänomenologisch schon immer fasziniert. Vieles in meinem Leben ist mit dem Wald und der Jagd verbunden. Mein Großvater war Förster im Bezirk von Kaluga. Und der Schneesturm spielte in den Jagdgeschichten, die ich von meinen Verwandten hörte, immer eine besondere Rolle. Mein Großvater, er ist jetzt 92, kannte den Wald ausgezeichnet und erzählte mir von einem Ereignis: Bei starken Schneesturm fuhr er einmal von einem Dorf ins andere. Das sind drei Werst, nicht weit, es hat keinen dichten Wald, sondern ein Feld mit einzelnen Waldstücken. Trotzdem konnten er und sein Begleiter irgendwann nicht mehr weiterfahren, weil sie sich verirrt hatten und den Weg nicht mehr fanden. Zum Glück war es nicht sehr kalt und sie überlebten, weil sie ein Beil hatten und den Schlitten damit zerhackten und sich auf diese Weise wärmten. Gegen Morgen ließ der Schneesturm nach. Er begriff auf einmal, wo er sich befand und sie fuhren nach Hause. Das ist eigentlich das Phänomen dieser Erscheinung.

 

n.: Eine Erzählung vom totalen Verlust der Orientierung?

 

V.S.: Ja, aber es gibt noch andere: Wer von euch war schon einmal in Norilsk? Nein? Ich empfehle es sehr! An Norilsk wird man sich immer erinnern. Dort befanden sich auch die größten stalinistischen Lager, die vor allem auch wegen des Klimas schrecklich waren. Es gibt dort auch eine Art Naturphänomen, das die Einheimischen Schwarzer Schneesturm nennen.

 

n.: Ein Oxymoron, das wofür steht? Für den Tod?

 

V.S.: Ja, ein Schneesturm ist normalerweise weiß! Das ist seine eigentliche Farbe. Die Bevölkerung von Norilsk nennt diese Erscheinung trotzdem so; vielleicht weil es ein absolut tödliches Ding ist! Im Winter, wenn es dort wirklich kalt ist, mindestens minus 20 Grad, wird diese Stadt, die bereits in der Zone des ewigen Frostes liegt, von einem äußerst starken Wind samt Schnee angegriffen. Der Wind ist so stark, dass der Mensch nicht einmal mehr auf seinen Beinen stehen kann. Und wenn der Schwarze Schneesturm tobt, wagt sich niemand auf die Straße. Einmal hat ein Bus mit Arbeitern die Fabrik verlassen, als plötzlich dieser Schneesturm ausbrach, der Motor gab den Geist auf und das mitten auf dem Leninprospekt. Die Arbeiter verbrachten ganze acht Stunden im Bus. Durch den starken Schneefall verwandelte sich das Fahrzeug nach und nach in einen riesigen Schneehaufen. Der Schwarze Schneesturm bläst auch gerne einmal einen Menschen einfach aus der Stadt hinaus. Wie gesagt, ein absolut tödliches Ding, dieser Schwarze Schneesturm.

 

n.: Was hat Dich am Schneesturmtext am meisten gereizt? Der Verlust der Orientierung, das Abkommen vom Weg?

 

V.S.: Der Schneesturm in der russischen Literatur war anfangs in der Tat eine unangenehme Erscheinung, die den Menschen daran hinderte, den Weg zu finden. Aber mit der Zeit änderte sich das Bild des Schneesturms: Metel‘ war nicht mehr nur ein Fehler im Raum, sondern verwandelte sich allmählich zu einem vollwertigen Protagonisten. Und ich hatte einfach Lust, im 21. Jahrhundert ein Werk mit Metel‘ als einer von drei Hauptfiguren zu verfassen.

 

n.: Welche Schneesturmtexte magst Du besonders?

 

V.S.: Nun, die meisten habt Ihr in der Einführung schon erwähnt. Außer vielleicht noch Esenin mit seinem Gedicht über Spatzen, die sich bei einem Schneesturm an ein Haus drücken, der fehlt noch: „Авьюга с ревом бешеным / Стучит по ставням свешенным / И злится всё сильней.“ („Schneesturm mit rasendem Gebrüll / Hämmert an die hängenden Fensterläden / Und zürnt mehr und mehr.“) Das ist eine meiner ersten Kindheitserinnerungen.

 

n.: Und aus der erzählenden Literatur?

 

V.S.: Vielleicht Thomas Manns Zauberberg: Ich kann mich gut an die Szene erinnern, in der sich Hans Castorp auf Skiern verirrt. Er ist nicht ganz so warm angezogen. Ich habe aber, ehrlich gesagt, Thomas Mann nie ganz geglaubt, dass Castorp durch die Liebe zu Madam Chauchat wieder zu Kräften findet und deswegen nicht erfriert. Trotzdem bleibt es eine äußerst eindrucksvolle Beschreibung, die ich gut in meinem Gedächtnis aufbewahre. Man sollte aber auch über die Schriftsteller sprechen, und nicht nur über die Schneestürme in ihren Werken.

n.: An wen denkst Du dabei?

 

V.S.: Beispielsweise an Šalamov, einer der gewaltigsten Schriftsteller überhaupt. Bei ihm ist der Schnee allgegenwärtige Kulisse; Schnee und dieser absolut mörderische Raum. Oder an Blok: Seine Snežnaja Maska (Schneemaske) raubt einem den Atem, denn Buchstaben und Wörter verschwinden vor einem ganz unmittelbar. Irgendwie erinnert mich das Ganze immer an die Gemälde von Klimt mit ihrer fließenden Schönheit. Aber ja, eigentlich habe ich keine Lieblingsdarstellung des Schneesturms. Falls es tatsächlich so eine gäbe, hätte ich meinen Metel‘ wahrscheinlich nicht geschrieben. Abgesehen von der Dichtung hat niemand den Schneesturm wirklich als vollwertigen Protagonisten dargestellt. Genau das hat bis jetzt in der russischen Literatur gefehlt – ich bitte um Verzeihung für meine Bescheidenheit.

n.: Der springende Punkt war also, dass Du diese Lücke schließen wolltest, in dem Du „Metel‘“ als Helden auftreten lässt?

 

V.S.: Die Novelle dreht sich vor allem um drei Figuren: Den Akademiker, den Bauern und den Schneesturm. Das ist die Grundidee des Werkes. Und warum heißt es eigentlich Metel‘? Weil der Schneesturm die anderen beiden Protagonisten überragt. Schließlich siegt der Sturm ja auch, da er auf eine radikale Weise das Leben der beiden anderen verändert: Einer stirbt und dem anderen frieren die Beine ab. Die Chinesen retten ihn zwar, aber sein Leben hat sich durchaus verändert.

 

n.: Könntest Du dieses Verhältnis zwischen den drei Hauptfiguren noch etwas ausführen?

 

V.S.: Es gibt ein ständiges Gespräch zwischen ihnen: Der Doktor und der Krächz unterhalten sich auf Russisch, aber auch der Schneesturm kommuniziert, und zwar mit der Sprache des Sturms oder, wenn man so will, auf Schneestürmisch.

 

n.: Der Doktor und sein Kutscher durchqueren einen unwirklichen, durch den Sturm verwirbelten Raum. Was ist das eigentlich für ein Raum? Wann und wo spielt diese Erzählung?

 

V.S.: Wie kann man die russische Provinz überhaupt beschreiben? Der Schneesturm hilft dabei. Stellt euch vor, die Handlung würde im Sommer spielen… Das wäre eine ganz andere Geschichte. Wenn man aber im Winter die Stadt verlässt und sich nur ein paar Kilometer entfernt, dann ist es, als ob man eine Zeitreise unternimmt. Man könnte im 19., auch im 16. oder im 20. Jahrhundert sein. Deswegen ist es schwierig zu verstehen, wann diese Geschichte spielt. Ich lebe beispielweise in Vnukovo, dort gibt es ein Geschäft und eine Post aus der sowjetischen Zeit. Ich habe manchmal das Gefühl, ich befände mich im Jahre 1975. In der russischen Provinz läuft die Zeit anders und mein Buch erzählt davon.

 

n.: Auch die Sprache Deines „Metel’“ stammt nicht aus der Gegenwart…

 

V.S.: Eigentlich, und so ist es immer wenn ich schreibe, vertraue ich auf mein Gehör. Beim Schreiben eines Textes geht es vor allem darum, eine gute Intonation zu finden, sozusagen die richtige Melodie zu erwischen. Ich denke, dass das überhaupt das Wichtigste in der Literatur ist. Dies ist übrigens auch die Antwort darauf, weshalb diese Erzählung in einer Sprache, die für das Ende des 19. Jahrhunderts typisch ist, verfasst wurde. Ich habe das gemacht, weil keine andere Sprache oder Intonation zum Schneesturm passen würde. Versucht doch mal, mit der modernen oder nicht mehr so modernen Sprache des strengen Realismus den Schneesturm darzustellen. Wie bei Jack London. Es kommt nicht dasselbe heraus: Der Schneesturm wird nicht lebendig.

 

n.: Du meinst, dass der Schneesturm am besten zum ausgehenden 19. Jahrhundert passt?

 

V.S.: Nur im Raum der klassischen Literatur kann der Schneesturm zum Leben erwachen. Jedes Sujet, jede Idee benötigt eine originelle Melodie. Das ist wie mit der Kleidung: Man kann Nataša Rostova nicht in Lagerkleidung stecken oder umgekehrt die Figuren Šalamovs nicht in Zivil. Und überhaupt? Derjenige, der Schach spielt, wird mich verstehen: Fischer sagte, dass er nur einem Prinzip folgt, nämlich jenem, dass es für eine Position einen Zug, nur einen einzigen richtigen Zug gibt und genau diesen gilt es zu finden. Das ist die Wahl der Melodie. Nehmt beispielsweise Lolita. Versucht das gleiche Thema mit der Sprache Faulkners zu beschreiben. Was würde dabei herauskommen? Nabokov hat diese einzigartige, nervös flimmernde, stets vor den Augen auseinanderfallende Sprache. Deshalb hat das Ganze funktioniert: Die Bombe ist explodiert!

 

n.: Hast Du auch bei der Titelwahl auf die Melodie geachtet? Warum nicht Buran, V’juga, Pozëmka oder Purga?

 

V.S.: Von der Melodie her ist Metel‘ die beste Wahl. Die Namensfindung ist überhaupt in der Literatur eine delikate Angelegenheit. Lest nur die Namen der Helden und ihr begreift, was für ein Schriftsteller dahintersteckt. Buran, V’juga, Pozëmka oder Purga sind lediglich partielle Variationen zu diesem Thema. Metel‘ ist eben Metel‘. Dieses Wort beinhaltet alle anderen Ausdrücke für den Schneesturm in sich; wie Nataša Rostova alle adligen Mädchen in sich verkörpert.

 

n.: Nochmal zurück zu Deinem Metel’: Ein Riese, Minipferde, wachsende Zelte, pyramidenförmige Horrordrogen usw. Was hat es mit dieser Fantastik in Deinem Schneesturm auf sich? Führen Schneestürme zwangsläufig zu Fantastik, weil man nichts mehr sieht und die Einbildungskraft auf den Plan tritt?

 

V.S.: Man könnte vielleicht alles auf die russische Metaphysik abschieben, im Sinne von: Sie ist eben an solch einer Welt schuld. Diese Elemente erfüllen verschiedene Funktionen. Nehmen wir die verschiedenen Größen von Wesen und Gegenständen: Russland, dieses riesige Schneefeld, in dem von einem Gedanken zum anderen Tausend Werst zu reiten sind, ist eben ein Ort, der von einer eigenen Werteskala bestimmt wird. Dort ist alles etwas anders als in Europa. Die Idee für die Kleinpferde, die das Mobil durch den Sturm ziehen, entstammt dem Autojargon. Ich habe schon oft solche Verfahren verwendet, eine Realisierung von Redeweisen: Mann und Frau sitzen im Auto, Frau fragt: Schatz, warum stinkt es hier so? Mann: Liebling, was erwartest du, wir haben 150 Pferde unter der Haube.

 

n.: Wie ist in Deinen Augen die Verbindung zwischen Traum und Metel‘ zu sehen? Schon bei Tolstoj spielt das Träumen beim Schneesturm eine wichtige Rolle.

 

V.S.: Der Schneesturm ist selber eine Art fantastisches Element. Seine größte Gefahr liegt darin, dass er wie ein Schlafmittel wirkt.Er lässt die Reisenden langsam einschlummern, so dass sie nie mehr aufwachen. Die Fahrt, diese Bewegung durch den Raum, verschmilzt mit dem Träumerischen, in dem es nur so von komischen Wesen und Geschöpfen wimmelt. So etwas passiert eigentlich nur in Russland, ein Land der Groteske, für uns ist das normal.

 

n.: Bei Tolstoj träumt der Protagonist während des Schneesturms ausgerechnet von einer warmen Idylle.

 

V.S.: Das ist typisch. Einige Male im Winter war es so kalt, dass ich lebhafte Träume hatte. Einmal träumte ich, dass meine Beine brannten, sie glühten wie Kohle, und es war sehr schön im Traum, dabei fror ich… Und umgekehrt, als ich im Jahre 1992 mit meiner Frau in Berlin gelebt habe, war es ein sehr heißer Sommer, ungefähr 40 Grad. Einmal, als wir in der Nähe von der Tauentzienstraße eine Kreuzung überquerten, fiel meine Frau vor Hitze in Ohnmacht. Sie erträgt die Hitze nicht. Und auf dem Heimweg erzählte sie mir, dass sie in diesen Sekunden, als ich ihr half, wieder zu sich zu kommen, einen fantastischen Traum hatte: Sie sah sich, im Winter, in der Kleidung des 19. Jahrhunderts, mit einem Pelzmuff, auf Schlittschuhen auf einem Eisfeld, wo Musik ertönte und schöne Menschen Schlittschuh liefen. Ich erinnere mich, dass ich sie um diesen Traum beneidete. (lacht) Üblicherweise haben alle Erfrierenden sehr schöne, farbenfrohe Träume.

 

n.: Woher holst Du die grotesken traumartigen Wesen in Metel’? Erschaffst Du sie neu oder komponierst Du sie aus Bestehendem zusammen?

 

V.S.: Hinter mir die Klassiker, erinnert ihr euch? Ich lehne mich einfach an sie an, schließe die Augen und sage: Gebt mir Kraft! Nein, jetzt einmal im Ernst: Ich bin eine Art Literaturtier, das ständig von fremden Romanen umgeben ist. Mein Arbeitszimmer ist aber kein Museum, wo man vor Ehrfurcht auf die Knie fallen muss, sondern ein lebendiger Raum. Es ist wie in einer Werkstatt, wo das Werkzeug an den Wänden hängt. Ich erneuere mein Werkzeug stetig, übernehme aber auch viel von den russischen Klassikern.

 

n.: Übernehmen?

 

V.S.: Eigentlich brauche ich gar nichts mehr zu lesen, es ist alles schon in mir drin. Ich muss mich einfach in einen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts hineinversetzen. Das ist das Schwierigste an der Sache, nicht bloß etwas zu erfinden, sondern wirklich zu einer anderen Person zu werden. Wenn mir das nicht gelingt, kann ich auch nicht schreiben. Wenn es mir aber gelingt in diese literarische Haut zu schlüpfen, dann ist es wie Bobby Fischer gesagt hat: Man muss die Figuren richtig platzieren und der Rest kommt von allein.

 

n.: Schnee, Schneesturm, Tauwetter ist im 20. Jahrhundert zur politischen Metapher geworden. Bei Blok deutet der Schneesturm auf die Revolution hin, Zabolockij beginnt sein Tauwettergedicht mit: „Tauwetter nach dem Schneesturm“, Kabakov spricht davon, dass die sowjetische Regierung von den Menschen hingenommen würde wie ein Schneesturm. Kann man über Schneestürme schreiben, ohne die politische Metaphorik mitzudenken?

 

V.S.: Ich stimme der Aussage von Kabakov vollkommen zu. Es ist eine bekannte Metapher, dass das Land unter Stalin politisch einfror und danach ein Tauwetter eintrat, so wie der Frühling, der auf den Winter folgt. Auch mein Metel’ wurde im Ausland oft politisch gelesen, besonders in Deutschland.Es gibt eben bestimmte Schablonen, die immer zum Zug kommen, wenn über Russland geschrieben wird. Russland als Land des Schreckens, wo alle europäischen Wertvorstellungen sterben. Mich hat das überrascht, denn meiner Meinung nach geht es im Buch vor allem um die Metaphysik, um den Menschen und um den besonderen Raum. Man muss sich schon einige Mühe geben, um hier die Politik hineinzubringen.

 

n.: Stört Dich diese Politisierung?

 

V.S.: Natürlich gibt es oberflächliche Interpretationen. Als Profi schreibe ich aber für all jene Menschen, die nicht erst seit gestern lesen. Menschen die eine echte Liebe zur Literatur haben und bei denen schon ein gewisser Background vorhanden ist.

 

n.: Vielen herzlichen Dank für das Gespräch!

 

V.S.: Ich erinnere mich nicht, mich so lange und ernsthaft über meine Lieblingssubstanz, den Schnee, unterhalten zu haben. Danke.

 

Das Gespräch führten:

Gianna Frölicher, Simon Gerber, Irina Huber, Raphael Jost, Tatjana Kellenberger, Tajona Kirchgessner, Csilla Kovacs, Anna Möhl, Ilma Rakuša, Sylvia Sasse, Anita Vasić.

Jetzt den novinki-Newsletter abonnieren

und keinen unserer Textbeiträge mehr verpassen!