„Wer entscheidet schon, für wen welche Sprache eine Fremdsprache ist.“ – ein Interview mit Ivna Žic
Ivna Žic ist Schriftstellerin und Theaterregisseurin und lebt heute in Zürich. Sie wurde in Zagreb geboren und wuchs in Zürich und Basel auf. Ihr Roman Die Nachkommende erschien 2019 bei Matthes & Seitz und wurde für den Schweizer Buchpreis, den Österreichischen Buchpreis und den Rauriser Literaturpreis nominiert. Zuvor war sie bereits als Theaterautorin mit ihren Stücken Leben wollen. Zusammen (späterer Titel: Die Vorläufigen) oder Blei erfolgreich. In Die Nachkommende verknüpft
“Wer definiert Glück?” – ein Gespräch über Glück und Mehrsprachigkeit mit Dragica Rajčić
2021 war ein erfolgreiches Jahr für Dragica Rajčić. Zuerst erschien ihr neuer Roman "Liebe um Liebe" bei Matthes & Seitz, dann wurde ihr der Schweizer Literaturpreis für das Langgedicht "Glück" verliehen. Dragica Rajčić wurde am 1959 in der Nähe von Split geboren. 1978 floh sie von Kroatien in die Schweiz, wo sie sich als Gastarbeiterin aufhielt.
Kein Denken in Bildern: Interview mit Zoran Ferić
Gibt es einen besseren Blickwinkel, als den der eigenen Familie, um auf fast hundert Jahre Geschichte zurückzublicken und darüber zu schreiben? Zoran Ferić erzählt uns einen Teil der Weltgeschichte durch die Familiengeschichten seiner Mutter und seines Vaters und bringt uns das Eheleben seiner Eltern näher, das er nur zu gut und intensiv miterlebt hatte. Sein Generationenroman vereint Familie mit Zeitgeschehen.
„Art is about social responsibility” – ein Interview mit Teona Strugar Mitevska
Die nordmazedonische Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin Teona Strugar Mitevska ist über Nacht international bekannt geworden, seitdem ihr Film "Gospod postoi, imeto ì e Petrunija" (dt. "Gott ist tot, ihr Name ist Petrunya") 2019 auf der Berlinale gezeigt wurde, den Preis der Ökumenischen Jury und den Gilde Filmpreis gewann und große Resonanz in der Presse erhielt. Dabei stellt dieser Film mit einem unzweifelhaft dokumentarisch-realistischen Anspruch eine einfache lokale Begebenheit ins Zentrum
Verschlüsselte Texte. Interview mit Stanislav Aseev
2021 ist Stanislav Aseevs Buch "In Isolation: Texte aus dem Donbass" ("V izoljacii", Kiev 2018) auf Deutsch erschienen, das nächste Buch wird schon übersetzt. Aseev ist Journalist und Schriftsteller, seit 2011 veröffentlicht er Gedichte, Prosa und eine Roman-Autobiographie mit dem Titel Mel’chiorovoj slon, ili Čelovek, kotoryj dumal (Der Elefant Melchior oder Der Mann, der dachte). Bekannt gemacht haben ihn vor allem seine unter dem Pseudonym Stanislav Vasin geschriebenen Essays für
„Das hat so etwas Drahtseilhaftes, Kunst und Handwerk zusammenzuführen“ – ein Gespräch mit Andreas Tretner
Mit novinki spricht Andreas Tretner über das Studieren zu DDR-Zeiten, seine Arbeit beim Reclam-Verlag zum Zeitpunkt der Wende, über die vielen Facetten des literarischen Übersetzens und darüber, warum sich entgegen den oft so zweigeteilten Lebensläufen ehemaliger DDR-Bürger_innen bei ihm sich geradewegs ein biographisches Kontinuum ergibt.
Derrick im Wohnzimmer und Jugo-Musik im Ohr: Interview mit Alem Grabovac
Alem Grabovac ist Journalist und freier Autor, der in Berlin lebt. Geboren wurde er als Kind jugoslawischer Gastarbeiter in Würzburg und wuchs in zwei parallelen Welten gleichzeitig auf: bei seiner deutschen Pflegefamilie in der süddeutschen Provinz und mit seiner Mutter im Frankfurter Bahnhofsviertel. 2021 ist Alem Grabovacs erster Roman „Das achte Kind“ beim Carl Hanser Verlag erschienen, in dem Grabovac seine außergewöhnliche Lebensgeschichte autofiktional bearbeitet. Der Roman gewährt tiefen Einblick
„Man muss jetzt schreien“ – Interview mit Aliaksei Paluyan
Es sind bewegende Bilder, die in Aljaksej Polujans [Aliaksei Paluyan] Dokumentarfilm Courage zu sehen sind. Als die belarussische Freiheitsbewegung im August 2020 auf ihren Höhepunkt zusteuert, ist der Filmemacher mittendrin im Geschehen. Gemeinsam mit seiner Crew begleitet Palujan die Proteste und dokumentiert unter lebensgefährlichen Umständen den Kampf Tausender gegen das Regime. Im Zentrum: die Schauspieler_innen des „Belarus Free Theatre“, die mit ihrem Einsatz auf der Bühne für ein gerechtes Belarus
„Diesmal war mir klar, dass die Menschen ‚erwacht‘ waren.“ – ein Gespräch mit Vitalij Aleksejonok
Der aus Belarus stammende und in Deutschland lebende Dirigent Vitalij Aleksejonok [Vitali Alekseenok] war von der - wie er schreibt - „maßlosen Ungerechtigkeit und skrupellosen Gesetzlosigkeit“ bereits bei der Vorbereitung der Wahlen 2020 in Belarus so tief erschüttert, dass er dann im August nach Minsk reiste, um solidarisch an den dortigen Protesten teilzunehmen. Mit „Die weißen Tage von Minsk. Unser Traum von einem freien Belarus“ tritt er erstmals als Autor in
„Ich fühle die Birke nicht, wie sie Esenin fühlt.“
Ein Interview mit dem aserbaidschanischen Dichter, Übersetzer und Preisträger der „Russkaja Premija“ 2004, Nidžat Mamedov. Mit Nidžat Mamedov trafen wir uns in einem der Stadtcafés in der Nähe der U-Bahn-Station „Nariman Narimanov“ in Baku, früher eines der vorwiegend russischsprachigen Viertel der Stadt.