Filmisch inszeniert: Ein Theater der Ausgrenzung
„Three Thousand Numbered Pieces“ (2022): Ein ungarisches Roma-Ensemble bringt seine eigenen Diskriminierungserfahrungen auf die deutsche Theaterbühne und sorgt für Empörung. Ein konfrontativer Film über gesellschaftlich und persönlich internalisierten Rassismus und dessen absurde Erscheinungsformen.
Die Intimität als Ort der Grausamkeit
Der Dokumentarfilm „Intercepted“ von Oksana Karpovyč feierte auf der Berlinale 2024, zwei Jahre nach Beginn der Totalinvasion, Weltpremiere. Ruhige Standbilder mischen sich mit abgehörten Telefongesprächen russischer Soldaten. Ein krasses Zeugnis von Desinformation und Grausamkeit.
„Chleb i sól“ – Zwischen Alltagsrassismen und Gastfreundschaft
Die Symbolik von Brot und Salz verwendet Damain Kocur in seinem preisgekrönten Spielfilmdebut „Chleb i sól” (2022), um von Xenophobie und Alltagsrassismen in der polnischen Provinz zu erzählen.
„Sorry.“ – Auf der Suche nach einem sicheren Ort
Mit „Safe Place“ reinszeniert Juraj Lerotić ein traumatisches autobiografisches Ereignis: den Selbstmordversuch seines Bruders, der einen deutlichen Riss im Leben der Familie verursacht hat.
“We make it Europe.”
Peter Triest (Regie und Drehbuch) bildet mit "A Parked Life" (2022) den monotonen Alltag, die Einsamkeit und die Sehnsucht eines bulgarischen Fernfahrers ab und schickt uns dabei auf eine Reise durch Europa.
Auf europäischen Spuren durch den Donbas
Wie europäisch ist der Donbas? Dieser Frage geht ein Dokumentarfilm des ukrainischen Regisseurs Kornii Hrytsiuk in der ostukrainischen Region nach – und begibt sich auf eine Spurensuche in das von Industrialisierung geprägte 19. Jahrhundert. Mit Ausweitung der russischen Invasion der Ukraine ist der Film zu einem Zeitdokument avanciert, das ein Bild des Donbas vor der großen Zerstörung zeichnet.
Eine Familie im Prager Frühling
"SLOVO" (The Word) ist ein Familiendrama aus dem Jahr 2022, in dem die preisgekrönte Regisseurin Beata Parkanová das Persönliche zum Politischen macht und ihre Familie aus einer kleineren Stadt in der Tschechoslowakei in der Periode des Prager Frühlings porträtiert.
Präsidentschaftswahlen im Taxi – der Dokumentarfilm “Maršrut perestroen” von Maksim Šved
Belarus im Jahr 2020. Nur wenige Wochen bis zur dramatischen Präsidentschaftswahl. Der Dokumentarfilm "Maršrut perestroen" (engl. "The Route Recalculated") des Regisseurs Maksim Shved sprechen ein Taxifahrer und eine Taxifahrerin: Er gegen Lukaschenko, sie für ihn. Nicht anders die Fahrgäste. Was erwarten sie alle von der Wahl und worauf hoffen sie?
Ein klaustrophobes Cabaret tschechischer Nationalgeschichte
Der Regisseur Petr Hašek lädt in Brno zu seinem Stück "27 – Jan Mydlářs Exekutionsshow" (27 – Exekuční show Jana Mydláře, UA 2022) ein und macht darin einen Henker zum Conférencier einer Führung durch die tschechische Geschichte – von der Niederlage in der Schlacht am Weißen Berg 1620 über den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts 1968 bis zum Korruptionsskandal um Andrej Babiš. Ein wahrhaft klaustrophobes Spektakel.
Zwischen Mythos und Realität: A Tunnel von Nino Orjonikidze and Vano Arsenishvili
Die neue EcoEast-Sektion des Festivals für osteuropäischen Film in Cottbus 2022 versammelte acht georgische Filme von der Stummfilmära bis in die Gegenwart. Das Highlight der Sektion: eine Dokumentation über den Bau einer Teilstrecke der Neuen Seidenstraße mitten durch ein kleines Dorf im Charagauli-Tal. Der Film über ein Bauprojekt, das China mit Westeuropa verbinden soll, geriet zu einer Parabel über die Konfrontation zweier Welten.