Stolpern über die Wörter: Ein kollektiver Essay über die Sprache im Krieg
Der Krieg verändert Sprache und Sprachgefühl. Auch Laien dokumentieren und suchen nach Wörtern, um das Leid und das Unerhörte der Gewalt und Zerstörung zu beschreiben. Ein kollektiver Essay zur Sprache im Krieg von Potsdamer Studierenden und Lehrenden.
Causa Julija Cvetkova: Viva la Vulva gegen die Allianz von Staat und Kirche
Die russische Aktivistin und Theaterregisseurin Julija Cvetkova ist nach drei Jahren Hausarrest, Gerichtsprozessen und Bedrohungen Ende November 2022 freigekommen. Als Aktivistin für LGBT-Rechte ist sie kein Einzelfall.
Kurzdichtung in Kriegszeiten als Mittel der politischen Aufklärung und des Widerstandes: Bertolt Brechts “Kriegsfibel” und aktuelle russischsprachige Antikriegslyrik
Auch in Diktaturen existieren Menschen, die die politischen Rhetoriken des eigenen Landes und sein Verhalten anderen Ländern gegenüber verurteilen. So wie Brecht in seiner "Kriegsfibel" das NS-Regime kritisierte, enthüllen moderne russischsprachige Antikriegsgedichte gefährliche politische Rhetoriken. Dieser Beitrag stellt zeitgenössische russische Antikriegslyrik Brechts Fotoepigrammen gegenüber - und arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Kontexte heraus.
Holocaust-Gedenken in Kyiv: Im Fokus hybrider Kriegsstrategien? Topographie des komplexen Erinnerungsdiskurses um Babyn Jar
Dieser Text wurde kurz vor Beginn des brutalen Angriffskrieges Russlands in der Ukraine am 24. Februar verfasst. Am Dienstag, 1. März, wurde der Kyiver Fernsehturm, 1973 in unmittelbarer Nähe zur Gedenkstätte Babyn Jar errichtet, Ziel eines Raketenangriffs. Auch wenn der Erinnerungsort wohl nicht direkt getroffen wurde, wird diese Episode der ruchlosen Kriegsführung Russlands von Kommentator*innen als symbolischer Gewaltakt scharf verurteilt. Putins sogenannte „Entnazifizierungs“-Maßnahmen zielen ausgerechnet auf ein im Zentrum des
Die Ukraine-Rhetorik in Putins ‚Kriegserklärung‘
Dieser Tage müssen wir einsehen, dass die aggressive Sprache Putins hierzulange nicht ausreichend ernst genommen wurde: Am 21.02.2022 hielt Putin eine einstündige Rede an die Nation, die wohl als offizielle Kriegserklärung in die Annalen der Geschichte eingehen wird. Seit dieser mit rhetorischen Mittel ausgestatteten Ansprache gibt es endgültig keine Zweifel mehr über seine Bereitschaft zu einem gewaltvollen Übergriff bzw. Inbesitznahme der gesamten Ukraine.
Igor’ Cholin zum 100. Geburtstag – ein Kultdichter des Moskauer Underground
Zu Ehren seines 100. Geburtstages erschien 2020 im Verlag „aspei“ eine Werkschau zu Igor’ Cholin. Das Bio-Inter-View mit dem Dichter und Autor auf Video Hi8 ist intermedialer Höhepunkt der Hommage und krönt die Trilogie CHOLIN 100. Die Aspei-Edition bezieht das Dokumentieren und Kommentieren als poetisch-soziale Praxis ein. Tatjana Hofmann näherte sich in einer Inter-View-Aktion der Werkausgabe (Gestaltung: Martin Hüttel) und den Übersetzer*innen, die sie herausgegeben haben: Sabine Hänsgen, Wolfram Eggeling
Theatergeschichte wiederentdeckt: Wolfgang Kröplins “Spiel-Zeiten und Spiel-Räume des Theaters in Europas Osten”
Vom Nationaltheater über die Avantgarde und revolutionäre Kunstformen bis hin zur Kulturpolitik im Staatssozialismus. Der Theaterwissenschaftler und langjährige Chefdramaturg am Schauspiel Leipzig bettet die Entwicklung des osteuropäischen Theaters in einen breiteren kulturhistorischen Kontext ein.
„Erlöse mich und bewahre“
Cuprum ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Cu und der Ordnungszahl 29. Dank seiner hervorragenden Wärme- und elektrischen Leitfähigkeit ist dieses Halbedelmetall in vielen Technologien, die unser modernes Leben komfortabel machen, unersetzbar. Die Entdeckung des Kupfers hat die Menschheitsgeschichte nachhaltig geprägt, denn Kupfer war das erste Metall, das der Mensch auf vielfältige Weise verwendete. Der Kupferbergbau führte noch vor dem Eisenbergbau zur Gründung kleiner Siedlungen im Südural, die sich
Final Discussion: “Cultural producers in the ‘post-soviet’ region” by Maria Stepanova
Als Herausgeberin und Chefredakteurin der im heutigen Russland einzigen unabhängigen kulturjournalistischen Online-Plattform colta.ru, brachte Maria Stepanova zum Zweck der Ergänzung der regionalen und internationalen Expertise aus russischer Sicht sowie zur Intensivierung der vergleichenden Diskussion zu den zwei rahmenden Treffen jeweils eine/n Experti/en aus Russland dazu: Marina Davydova, Herausgeberin und Chefredakteurin der Zeitschrift “Teatr” (http://oteatre.info/) und Ilja Daniševskij, Autor und Verfechter eines neuen dezidiert nicht-offiziellen kritischen Diskurses in Russland, Herausgeber
novinki präsentiert: Cultural producers in the ‘post-soviet’ region facing the Covid-19 pandemic – a serie of online workshops
Auf Initiative des Fachgebiets für Ostslawische Literaturen und Kulturen fanden im Oktober 2020 unter Leitung von Maria Stepanova (Siegfried Unseld Gastprofessorin 2018-19) im Zoom der Humboldt Universität vier Workshops statt, deren Ziel es war, die Landschaft der Kulturinstitutionen und künstlerischen Entwicklungen in einigen Ländern, ehemaligen Sowjetrepubliken, in Hinblick auf ihre aktuelle Situation – auch im Kontext der Covid-19 Pandemie – zu kartieren, institutionelle und künstlerische Entwicklungen der letzten Jahre zu